Krems: Vandalen kappten Steinhand

Krems: Vandalen kappten Steinhand
Immer wieder haben Zerstörungsakte eine um 250.000 Euro restaurierte Dreifaltigkeitssäule zum Ziel: Zeugen gesucht.

Das dritte Mal in diesem Jahr wurde die Kremser Dreifaltigkeitssäule beschädigt. Jetzt setzt Restaurator Erich Pummer, dessen Team ein Jahr lang an der Renovierung des historischen Bauwerks aus dem Jahr 1738 gearbeitet hat, eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise auf die Täter aus. "Ich hoffe, das nützt etwas. In einem andern Fall hat das sehr geholfen", sagt er.

"Kürzlich habe ich entdeckt, dass bei einer der Statuen die Hand fehlt", erzählt Restaurator Pummer, der die Säule bis 2007 erneuert hat. Dabei sind modernste Methoden zur Sanierung von Umwelt-geschädigtem Stein angewandt worden. Kostenpunkt: 250.000 Euro.

Mutprobe

Bei zwei früheren Vorfällen in diesem Jahr haben eine Marienstatue und eine weitere Skulptur Finger eingebüßt. "Mir haben Anrainer erzählt, dass Jugendliche sogar hinaufklettern und oben Bier trinken, anscheinend eine Mutprobe", berichtet Pummer.

Diesmal dürfte aber niemand hoch geklettert sein, sondern ein geworfenes Bierkrügel die Hand der Statue abgeschlagen haben. Die Hand selbst ist verschwunden. "Das ist eine denkmalschützerische Katastrophe, weil es keine Originalvorlage mehr für eine Nachbildung gibt. Nur Fotos", erklärt Franz Schönfellner, Leiter des Kulturamts.

Pummer ist optimistisch, dass die Belohnung zum Täter führt. "Zuletzt hat das bei den umgestoßenen Statuen bei der Piaristenkirche gut funktioniert", erinnert Pummer sind. "Da hat einer den Täter verraten."

Die Stadt Krems hat – wie andere Städte – immer wieder Probleme mit Vandalismusakten. Dazu gehören besprühte Mauern, beispielsweise an der überdachten, historischen Piaristenstiege. Selbst das Stadtwahrzeichen Steinertor war vor einigen Jahren unmittelbar nach Abschluss der Renovierungsarbeiten besprüht worden. Auch diese Vandalen wurden ausgeforscht.

Die Stadt hat Anzeige erstattet und hofft auf Zeugen (Tel.: 059133/3440)

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