Patientenanwalt ist eingeschaltet

Kinderambulanz Tulln
Krankenhaus Tulln: Der Fall wird jetzt eingehend geprüft.

Weil alle Plätze in der Ambulanz vergeben waren, soll – wie der KURIER berichtete – ein kreislaufgeschwächter Bub aus Hagenbrunn, NÖ, etwa eine Stunde lang am Boden des Krankenhauses Tulln gelegen sein, ehe sich jemand um ihn kümmerte.

„Fünf Personen des Spitalpersonals sind an ihm vorbeigegangen. Sie ließen ihn wie einen Hund am Boden liegen. Niemand hat gefragt, ob er vielleicht einen Sessel braucht oder sich auf ein Bett legen will, während wir warten müssen“, erzählte Uschi Schön, die Mutter des Buben, im KURIER. Ihre schriftliche Beschwerde ging nicht nur an das Spital und die Landeskliniken-Holding, sondern auch an Politik und Patientenanwaltschaft.

Stellungnahme folgt

Der niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger ist bereits eingeschaltet. „Wenn es tatsächlich so war wie dargestellt, ist das ein Missstand, der abgeschafft werden muss“, sagt Bachinger. Eine Stellungnahme des Krankenhaus Tulln soll bis Mitte nächster Woche vorliegen. Erst dann will sich Bachinger konkret zu dem Fall äußern. „Grundsätzlich hat die Kinderabteilung in Tulln einen guten Ruf, was natürlich nicht heißt, dass dort nicht auch einmal was schiefengehen kann“, meint Bachinger.

Die niederösterreichische Landeskliniken-Holding hat – wie berichtet – zugesagt, den Fall „detailliert“ zu prüfen. Schön soll auch zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden.

Bis Dienstagnachmittag hat sich bei Uschi Schön noch niemand gemeldet. „Das ist eigentlich die nächste Kränkung“, meint die 45-Jährige.

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