Konflikt um Dienstpläne bei Postbusfahrern verschärft sich

Mix aus Großraumbussen und Anrufsammeltaxis soll im westlichen Mostviertel Bedarf abdecken
Von 160 Lenkerinnen und Lenkern folgten nur zehn bis 15 der Einladung zur Betriebsversammlung. Der Betriebsrat spricht von Drohungen.

Sieben Busse sind Mittwochfrüh in Hollabrunn ausgefallen. Der Grund dafür war eine Postbus-Betriebsversammlung: Unter den Busfahrerinnen und Busfahrern herrscht nämlich Unmut über den neuen Dienstplan, der seit Schulbeginn – also Montag – gilt. „Gemeingefährliche Arbeitstage“ mit einer Einsatzzeit von beinahe 16 Stunden standen in der Kritik des Betriebsrates.

Als Beispiel nennt man vier Stunden Fahrzeit in der Früh, dann mehr als neun Stunden Pause und weitere zweieinhalb Stunden Fahrt abends. Seitens der ÖBB als Postbus-Inhaber verrechnet man aber nur sechseinhalb Stunden Arbeitszeit, die lange Pause könne individuell genutzt werden, wie ein Sprecher der ÖBB sagte. Betriebsrat Robert Wurm stellt die Sicherheit der Fahrgäste wie der Lenker bei solchen Diensten infrage: Erholung sei in der Pause nicht für jeden möglich.

Angebliche Drohungen

Zur Betriebsversammlung eingeladen waren 160 Lenkerinnen und Lenker. Gekommen sind zehn bis 15. Als Grund vermutet Wurm angebliche Einschüchterungen vonseiten der ÖBB. Dem will der Betriebsrat auf den Grund gehen. „Wenn es stimmt, dass Fahrer von Vorgesetzten eingeschüchtert wurden, werde ich dagegen vorgehen und wenn nötig klagen“, sagte er Mittwochfrüh zum KURIER. Mit dem Jobverlust soll laut Wurm einigen gedroht worden sein, sollten sie zur Betriebsversammlung gehen. ÖBB-Sprecher Christopher Seif wusste auf KURIER-Nachfrage von solchen Drohungen nichts: „Ich weiß nicht, woher diese Vorwürfe kommen.“

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