„Kometen-Jäger“ entdeckte zwei bisher unbekannte „Veränderliche Sterne“

„Kometen-Jäger“ entdeckte zwei bisher unbekannte „Veränderliche Sterne“
Michael Jäger, Obmann des Astronomischen Zentrums Martinsberg im Waldviertel entdeckte zwei bisher unbekannte „Veränderliche Sterne“.

Zwei bisher unbekannte „Veränderliche Sterne“ hat der österreichische Amateurastronom und frühere stellvertretende Chefredakteur des KURIER, Michael Jäger, entdeckt.

Der Obmann des Astronomischen Zentrums Martinsberg (AZM) im Waldviertel, der 1998 schon den nach ihm benannten Kometen „290P/Jäger“ entdeckt hat, konnte zwei dieser seltenen Sterne beobachten.

Denn Sterne sind nicht immer gleich hell, manchmal ändern sie ihre Helligkeit sogar stark und das relativ rasch. Dann spricht man von „Veränderlichen Sternen“. Im AZM konnten bei der Beobachtung von bekannten Kometen durch Zufall nun zwei dieser Sterne gefunden werden, berichtet Jäger.

„Kometen-Jäger“ entdeckte zwei bisher unbekannte „Veränderliche Sterne“

Aufnahmen von AZM1 unmittelbar vor und nach dem Ausbruch

Am 18. November steigerte ein „Roter Zwerg“ im Sternbild Pfeil binnen einer Minute seine Helligkeit um drei Größenklassen, am 12. Jänner leuchtete ein Stern in den Zwillingen kurzfristig auf. Beide Sterne waren davor nicht als „Veränderliche“ bekannt. Mit Unterstützung des versierten Veränderlichen-Beobachters Klaus Bernhard aus Oberösterreich konnte eine dieser Sonnen nun im „International Variable Star Index“ neu aufgenommen werden.

Ein bekannter "Veränderlicher"

Ein bekannter „Veränderlicher“ wird Astronomen im ersten Halbjahr beschäftigen. Bei T Coronae Borealis handelt es sich um einen „Weißen Zwerg“, der rund alle 80 Jahre einen so heftigen Helligkeitsausbruch zeigt, dass er für einige Tage mit freiem Auge am Sternenhimmel sichtbar ist. Der Ausbruch ist jederzeit möglich, betont der AZM-Obmann. Sobald es so weit ist, bietet das Astronomische Zentrum eine Sonderführung zur Beobachtung des „Veränderlichen“ an.

Heller Komet

Ein weiteres „Highlight“ am Himmel ist der Komet 12P/Pons-Brooks. Er gehört zur Familie der Halleyschen Kometen und benötigt etwa 70 Jahre für einen Umlauf um die Sonne. 12P/Pons-Brooks steht derzeit am Abendhimmel und kann mithilfe von Fernrohren relativ einfach als helleres, diffuses Objekt mit einem kurzen Schweif gesehen werden.

„Kometen-Jäger“ entdeckte zwei bisher unbekannte „Veränderliche Sterne“

Foto vom Kometen 12P/Pons-Brooks

Am 8. März beginnt die Saison im AZM, bis Anfang November bietet man mehr als 20 Veranstaltungen. Saisonhöhepunkte sind im Sommer und Herbst die Perseiden, eine partielle Mondfinsternis und ein weiterer, sehr heller Komet. Heuer finden auch wieder die beliebten Vollmondwanderungen statt, außerdem wird man sich mit dem Thema Lichtverschmutzung beschäftigen und in den Sommermonaten auch Sonnenbeobachtungen für Kinder anbieten.

Dunkelste Region des Landes

Das Astronomische Zentrum Martinsberg liegt im südwestlichen Waldviertel auf 860 Meter Seehöhe und ist dem „Himmel besonders nahe". Denn die Volkssternwarte liegt abseits aller Ballungsräume in einer der dunkelsten Regionen des Landes, die Lichtverschmutzung hält sich hier entsprechend in Grenzen.

Mehr zum Programm für „Sternenfreunde“ unter: azm-sternwarte-orion.at

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