Europäische Klimatrophäre für Amstettner Hauptplatz mit Riesenschwamm im Untergrund

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Am 80. Jahrestag der letzten Bombardierung im Zweiten Weltkrieg erhielt die Mostviertelstadt den europäischen Climate Star. Drei weitere Projekte in NÖ wurden ebenfalls ausgezeichnet.

"Eine sehr emotionale Geschichte!“ Mittwochabend wurde die Stadtgemeinde Amstetten mit dem europäischen Klimabündnispreis "Climate Award“ ausgezeichnet. Das gelungene klimafitte Hauptplatzprojekt war der Grund dafür. Ein Platz, auf den am Tag genau vor 80 Jahren die letzten Bomben des Zweiten Weltkriegs niederdonnerten.

Für die millionenschwere Umgestaltung und die regelrechte Bepflanzung des Hauptplatzes mit Unterstützung des Schwammstadtprinzips im Untergrund ergatterte Amstetten bereits etliche Preise. Wöchentlich sind Delegationen aus Gemeinden angesagt und auch alle Landeshauptstädte haben die Art des Umbaus mit der Einrichtung einer Begegnungszone in Exkursionen schon inspiziert. 

"Die Auszeichnung  mit dem Climate Star ist natürlich  im Zusammenhang mit dem Gedenken an das Ereignis am letzten Kriegstag ein emotionaler Eintrag in der Stadtgeschichte“, sagt Vizebürgermeister Markus Brandstetter (ÖVP), der für die Stadtentwicklung verantwortlich ist. 

16 europäische Preisträger

Es sei eine erhebende Sache gewesen, am Mittwochabend  bei der europäischen Klimabündnis-Gala unter 16 Preisträgern aus acht europäischen Ländern ausgezeichnet zu werden, schildert er. 

Sechs der begehrten Climate Stars gingen nach Österreich. Die Alpenrepublik, insbesondere NÖ, stellt die meisten Klimabündnisgemeinden der 2000 Mitglieder in 27 Ländern.

Das Amstettner Hauptplatzprojekt wurde als vorbildliches regionales Projekt ausgezeichnet. Die Bürgerbeteiligung im Vorfeld des Projekts mit 10.000 Amstettnern und sogenannte Stadtsafaris als Info-Instrument wurden hervorgehoben. Österreichs größte unterirdische Schwammstadt kann bei Regengüssen 370.000 Liter Wasser speichern und hilft, Überschwemmungen zu verhindern. Das Wasser speist danach bei Trockenheit die Bäume.

Als weitere nö. Preisträger wurden Brand-Nagelberg im Waldviertel  für ein "Klimafittes Musikheim“, Wiener Neudorf für Klimawandelanpassungen an der B17 und die Kreislaufregion Melk-Scheibbs mit dem Projekt "unverpackt Kreislaufpartner“ im Kampf gegen Einwegverpackungen ausgezeichnet.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) fungierte als Gastgeber der Climate Star-Gala in Wiener Neustadt. "Die mit Abstand meisten Klimabündnis-Gemeinden sind in Niederösterreich zu Hause, deswegen ist es auch naheliegend, die europäischen Climate Stars hier bei uns auszuzeichnen“, sagte er. Insgesamt wurden in den vergangenen elf Jahren 185 Climate Stars verliehen.  

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