Kindergartentransport fällt in Ybbs dem Sparkurs zum Opfer

Verkehrsbetriebe Ybbs werden eingestellt
Mit dem Ende der stadteigenen Verkehrsbetriebe wird der Kindertransport eingestellt. Stadt würde einen eigenen Bus für Eltern zur Verfügung stellen, die den Transport selbst organisieren.

Mit der Vorgabe, 75 Prozent der Ausgaben einzusparen, um den finanziellen Kollaps der Stadt zu verhindern, kommt in Ybbs/Donau auch der Kindergartentransport unter die Räder. Mit Jahresbeginn 2026 wird es die zwei bislang dafür eingesetzten Busse nicht mehr geben. Die aus dem Spardruck heraus getroffene Entscheidung der Stadt sorgt für Unmut.

"Wieder  trifft es Kinder und Familien, unglaublich“, kritisiert eine Ybbserin die im Herbst getroffene Entscheidung. Als nämlich klar war, dass die Stadt Ybbs aus Kostengründen den Betrieb ihrer Verkehrsbetriebe einstellen und die stadteigenen Busse verkaufen muss – der KURIER berichtete –  war es auch um den Kindergartentransport geschehen. Die NÖVOG hatte zwar den Stadtbusverkehr mit allen Linien übernommen, doch der Kindertransport blieb auf der Strecke.

Eine Entscheidung, die man den betroffenen Eltern schweren Herzens kundtun musste, sagt der für  Familien und Bildung zuständige Stadtrat Philipp Simmer (SPÖ). Seit Wochen suche man auch nach einem anderen leistbaren Ersatzangebot. "Wir haben auch drei Angebote von Transportfirmen eingeholt, die  alle bei Kosten von rund 50.000 Euro liegen“, so Simmer.

Knackpunkt sei aber die auch schon bisher sehr geringe Nutzung der beiden eingesetzten Busse.  "Unser Problem ist, dass sie nur von zwölf von insgesamt 204  Kindern unserer Kindergärten genutzt werden“, schildert Simmer. Der Nutzungsbeitrag für die Eltern liege derzeit bei 23 Euro pro Monat. Die möglichst geringe Belastung  der Familien sei generell ein Anliegen der Stadtpolitik.

In der momentanen Situation sei es gegenüber den anderen 94 Prozent der Kinder schwer argumentierbar, in einer Gemeinderatsperiode rund 250.000 Euro für einige wenige auszugeben, so gerne man das auch machen würde, erklärt der Stadtrat das Dilemma. Zudem müsse man so eine Ermessensausgabe auch gegenüber den Budget-Kontrolloren des Landes Niederösterreich begründen können. 

Ersatzvarianten

Auch eine von den Eltern vorgeschlagene Ersatzvariante mussten die Stadtverantwortlichen ablehnen. Es gab den  Vorschlag, dass die Stadt einen Kleinbus anschaffen und Bauhofmitarbeiter die Transporte abwickeln sollen. Simmer: „Wir sind am Bauhof ohnehin schon um 2,5 Mitarbeiter im Minus, da kann diese Aufgabe nicht auch noch übernommen werden.“

Der Bustransport für die Kleinsten ist aber noch nicht ad acta gelegt. "Wir haben angeboten, als Stadt einen Kleinbus anzukaufen und zur Verfügung zu stellen, wenn sich die Eltern auf Vereinsbasis organisieren und selbst als Busfahrer betätigen“, so Simmer. Für diese Variante fanden sich bislang aber keine Aktivisten. 

Mit Jahresbeginn wird somit der Kindergartentransport eingestellt. Man könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt sicher jederzeit wieder damit starten, sagt Simmer.   
 

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