Warum die Busse in Niederösterreich jetzt "Leopoldi" heißen

46-219202926
Verkehrslandesrat Udo Landbauer hat die Loslösung vom Verkehrsverbund Ost Region endgültig vollzogen.

Rund 1.500 Busse sind täglich in Niederösterreich für Schüler, Pendler, Fahrgäste im öffentlichen Verkehrsnetz unterwegs. Seit wenigen Tagen mit einem neuen und sehr markanten blau-gelben Logo und einem neuen Markennamen: Leopoldi.

Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) hat sich an den Landespatron, den heiligen Leopold gehalten, als er eine neue Dachmarke für die Busse und den restlichen Bedarfsverkehr entwerfen hat lassen. Bei der Präsentation bezeichnete er die Namensnennung als ein „stolzes Bekenntnis zu Land und Leuten“.

Dieser Schritt ist allerdings mehr als bloß die Schaffung eines neuen Markennamens. Damit ist die endgültige Abnabelung des öffentlichen Busverkehrs vom Verkehrsverbund Ost Region, kurz VOR, vollzogen worden. Der VOR ist seit 2024 nur noch auf die Verwaltung des Verbundtarifs, die Fahrgastinformation und die planerischen Agenden des Personennahverkehrs auf der Schiene in der Ostregion reduziert.

Alt-Politiker wie die ehemaligen Landeshauptleute Michael Häupl, Erwin Pröll oder Hans Niessl müssten sich eigentlich ärgern, wenn sie diese Entwicklung beobachten. Sie wollten mit dem VOR einen richtigen großen Verbund für die drei Bundesländer Wien, NÖ und das Burgenland schaffen.

Interessanterweise wird diesbezüglich der VOR auch immer wieder als Beispiel genannt, wenn Wien für eine Gesundheitsregion Ost wirbt. Dieses Vorbild ist der Verbund schon lange nicht mehr. Wobei es nicht daran liegt, dass jetzt mit Udo Landbauer ein freiheitlicher Politiker für den Öffi-Verkehr in Niederösterreich zuständig ist. Der hat vielmehr die Streitereien im VOR genutzt, um die Busse wieder nach NÖ heimzuholen, wie er es vor rund einem Jahr auch formulierte.

Ständige Streitereien

Ein Grund für das Schrumpfen des VOR waren auch die ständigen Streitereien in der Geschäftsführung zwischen Karin Zipperer, die von Wien eingesetzt worden war, und Wolfgang Schroll, der für NÖ Teil der Führung war. Etlichen Verkehrsprojekten in NÖ und dem Burgenland sollen damals Prügel vor die Beine geworfen worden sein. Die zuständigen Politiker wie Karl Wilfing (NÖ), Peter Hanke (Wien) oder Heinrich Dorner (Burgenland) konnten das nicht mehr einrenken. 

Die Verkehrsbetriebe Burgenland scherten bereits 2021 aus, die NÖVOG im September 2024. Wolfgang Schroll wechselte in die NÖVOG nach St. Pölten.

Udo Landbauer nutzte die Situation, um den Regionalverkehr herauszulösen, und hat jetzt mit „Leopoldi“ sein nächstes Markenzeichen gesetzt. Für NÖ, nicht für die Ostregion. MAG

Kommentare