Wenn dann einer der wichtigsten Parkplätze der Region für Ausflügler zum Streitfall und deshalb monatelang gesperrt wird, ist bei Touristikern Feuer am Dach.
Parkplatz wurde mit 1. Jänner gesperrt
Wochenlang hat man vor Beginn der heurigen Wandersaison an einer Lösung für das Parkplatzproblem am Preiner Gscheid gearbeitet – mit Erfolg. Wie der Naturpark Mürzer Oberland und die Gemeinden Neuberg an der Mürz (Stmk.) und Reichenau an der Rax (NÖ) diese Woche bekannt gegeben haben, konnte der Parkplatzstreit beigelegt und eine Lösung im Sinne der Ausflügler erzielt werden.
Ab sofort steht der gesamte Parkplatz am Preiner Gscheid wieder uneingeschränkt zur Verfügung, die Sperre ist nach vier Monaten wieder aufgehoben. "Nach längeren Verhandlungen und einem Gemeindevorstandsbeschluss konnte eine Einigung zwischen den privaten Grundstücksbesitzern und der Marktgemeinde Neuberg an der Mürz erzielt werden. Die gesamte Pacht, die Instandhaltung der Parkflächen sowie der Betrieb der mobilen WC-Anlagen werden von der Marktgemeinde Neuberg erledigt bzw. durch die Parkgebühren aufgebracht“, heißt es in einer Stellungnahme.
Chaos bei der Zufahrt
Seit Jahren steht der beliebte Ausgangspunkt für Ausflüge im Zentrum von Streitigkeiten zwischen den privaten Grundbesitzern und der öffentlichen Hand. In der Vergangenheit hat es an stark frequentierten Sommertagen bei der Zufahrt auf der Bergstraße kein Durchkommen mehr für die öffentlichen Busse oder die Einsatzfahrzeuge der Bergrettung gegeben.
Um das Wildparken einzudämmen, wurde ein generelles Halte- und Parkverbot auf der Zufahrt verhängt. Im Sommer 2023 wurde zusätzlich eine Parkgebühr von vier Euro am Preiner Gscheid eingeführt.
Pachtvertrag wurde nicht verlängert
Im Vorjahr eskalierte allerdings die Situation. Nachdem zwischen den Gemeinden und den privaten Grundbesitzern keine Einigung erzielt werden konnte, wurde der Pachtvertrag nicht verlängert und mit 1. Jänner 80 Parkplätze am privaten Teil gesperrt. "Die Lage wäre beim Besucheransturm im Sommer sicher eskaliert“, heißt es von Seiten des Tourismusverbandes Semmering-Rax-Schneeberg und der Wiener Alpen.
Umso glücklicher ist man nun über die erzielte Lösung. Im Gegenzug für die Übernahme der laufenden Kosten stellen die Grundstücksbesitzer ihren Grund und Boden wie im Vorjahr als Parkfläche zur Verfügung. "Zusätzlich verkehrt seit einigen Tagen bereits wieder der Bus von Payerbach-Reichenau auf den Gebirgspass, um auch die öffentliche Anreise zum beliebten Ausgangspunkt für Raxtouren zu ermöglichen“, heißt es beim Naturpark Mürzer Oberland.
Im Sinne der touristischen Nutzung sei die erzielte Lösung nicht nur für den Naturpark, die Tourismusregionen Wiener Alpen und Hochsteiermark sowie für die betroffenen Schutzhütten wie das Karl-Ludwig-Haus oder das Waxriegelhaus von großer Bedeutung. Auch das Habsburghaus, die Rax-Seilbahn und die Neue Seehütte profitieren von dieser Einigung, heißt es in der Stellungnahme.
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