Wer also in Zukunft vom Gscheid aus die Raxalpe erklimmen möchte – und das sind deutlich mehr als hunderttausend Menschen im Jahr – muss vier Euro Parkgebühr bezahlen, bestätigt der Geschäftsführer des Naturparks, Andreas Steininger. Bleiben die Besucher über Nacht auf einer der Hütten, fallen acht Euro Parkgebühren an, sagt er.
Kein Durchkommen
In der Vergangenheit hat es an stark frequentierten Sommertagen bei der Zufahrt auf der Bergstraße kein Durchkommen mehr für die öffentlichen Busse oder die Einsatzfahrzeuge der Bergrettung gegeben. Deshalb wurde an den Zubringern bereits die Handbremse gezogen und ein generelles Halte- und Parkverbot über mehrere Kilometer verhängt – um das ausufernde Wildparken einzudämmen, heißt es bei der Gemeinde Reichenau.
Der nächste Schritt ist nun die Gebührenpflicht für den rund 270 Autos fassenden Parkplatz an der Landesgrenze zwischen NÖ und der Steiermark. Die Gebühren müssen an einer Parksäule entrichtet werden.
Die infrastrukturellen Aufwendungen für die beiden betroffenen Orte Neuberg an der Mürz und Reichenau sind in den letzten Jahren immer größer geworden, deshalb habe man sich „zu diesem finanziell notwendigen Schritt“ entschlossen. Damit können die Pachtgebühren, die laufenden Sanierungsarbeiten der Parkflächen, die Schneeräumung sowie die notwendige Wanderinfrastruktur – wie etwa die WC-Anlagen – auch weiterhin garantiert werden, heißt es beim Naturpark.
Mit der Aktion will man mehr Besucher zum Umstieg auf Öffis bei der Anreise bewegen. „Man erreicht die Region sehr gut mit dem Zug aus Wien. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man mittlerweile bequem in die Berge“, erklärt Steininger.
Drei Busverbindungen fahren derzeit die beliebtesten Ausgangspunkte der Wanderstrecken an. Massiv ausgebaut wurde das im Vorjahr initiierte Projekt „Mobile Welterbe-Region“. Der Wander- und Kultur-Shuttle „RUFbus“ ist täglich von 9 Uhr bis 18.30 Uhr im Einsatz.
Urlauber und Einheimische können sich damit ohne Auto in der Region fortbewegen. Der Fahrplan wurde adaptiert und die Zahl der Haltestationen von 30 auf 119 erweitert. Die Busse fahren zu beliebten Ausgangspunkten der Wanderrouten und Klettersteige, zu Freibädern und Museen, zu den Kulturstätten der Festspiele und Festivals sowie zu Ärzten, Supermärkten oder Kirchen.
Für Nächtigungsgäste ist das Angebot mit der MobilitätsCard+ gratis, sonst kostet eine Einzelfahrt maximal 3,50 Euro. Neu ist auch eine Saisonkarte für 39 Euro.
Infos zu den Preisen, der Postbus-Shuttle-App und Haltestationen gibt es unter semmering-rax.com/rufbus
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