Kaum Menschen bei Protest für Palästinenser-Familie

„Fremdenfeindlich sind wir in Weikendorf nicht. Ohne die Türken hätten wir keinen Fußballverein mehr im Ort“, erklärt Walter Friedl. Der 67-Jährige ist am Sonntag am Rathausplatz seiner Gemeinde, weil er sich gegen Rassismusvorwürfe wehren will, die seinem Heimatort unterstellt werden.
Er erklärt das auch Mustafa Durmus und Muhammed Yüksek. Die Politaktivisten sind angereist, weil sich die Gemeinde dagegen ausspricht, dass eine palästinensische Familie in Weikendorf ein Haus kauft. Im Rahmen einer Kundgebung wollen sie bei den Menschen anti-muslimische Vorurteile abbauen.

Mitorganisator und Politaktivist Muhammed Yüksek im Gespräch mit dem Weikendorfer Walter Friedl
Das Interesse daran hält sich bei knapp 30 Grad jedoch in Grenzen. Etwa zehn Aktivisten demonstrieren gegen Rassismus und verteilen Rosen an die Weikendorfer. Einige Einwohner sind auch da. Sie betonen, dass sie nichts gegen Ausländer haben, so lange es nicht zu viele werden.
Bürgermeister abwesend
Johann Zimmermann, der viel kritisierte Bürgermeister, nahm nicht an der Veranstaltung teil. Er war es, der kulturelle Unterschiede als Grund nannte, warum die palästinensische Familie nicht in den Ort passe.

Trotz der Hitze ließ diese Aktivistin es sich nicht nehmen, für die palästinensische Familie zu demonstrieren.
Die Bürger stehen aber hinter ihrem Ortschef. Er habe sich halt unglücklich ausgedrückt, meint Pensionist Kurt Hofer. Dann verabschiedet er sich. Sein türkischer Nachbar, der „Willi“ würde grillen, da wolle er noch vorbeischauen.
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