Brand im Rax-Gebiet: Ausgangspunkt könnte Lagerfeuer-Platz gewesen sein

Brand im Rax-Gebiet: Ausgangspunkt könnte Lagerfeuer-Platz gewesen sein
Aufzeichnungen einer Videokamera zeigen, wo vor einer Woche die erste Rauchsäule aufstieg. Am Montag kämpfen fast 600 Einsatzkräfte gegen Glutnester.

Eine Woche nach Ausbruch des Waldbrandes in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkirchen) ist am Montag mit knapp 600 Helfern weiter gegen zahlreiche Glutnester gekämpft worden. 

Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse zur Brandursache: Laut krone.at ergab die Auswertung von Videokamera-Aufzeichnungen der Rax-Seilbahn, dass am Montag, dem 25. Oktober, um 10.45 Uhr eine "erste Rauchsäule" aus dem Waldgebiet aufstieg - und zwar auf einem beliebten Aussichtsplatz, wo es immer wieder illegale Lagerfeuer gab oder Zigarettenstummel weggeworfen wurden. 

Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager liege der Verdacht nahe, dass genau dort das Feuer fahrlässig herbeigeführt worden sei. Das Feuer breitete sich extrem rasch aus - innerhalb von zehn Stunden von fünf auf mehr als 100 Hektar. 

600 Helfer im Einsatz

Im Einsatz standen nach Angaben von Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Huber fast 600 Helfer und exakt 111 Fahrzeuge. Gehofft wird auf einen Wetterumschwung, für die Nacht auf Dienstag ist Regen prognostiziert.

Huber, gleichzeitig auch Einsatzleiter, sprach von einer "verhältnismäßig ruhigen" Nacht auf Montag. Auch wenn mit freiem Auge bereits weniger Glutnester erkennbar seien als zuletzt, seien noch sehr viele im Hang, die auch von Bodentruppen bekämpft werden müssten.

In der Luft waren auch am Montag neben Hubschraubern von Bundesheer und Innenministerium mehrere Fluggeräte aus anderen Ländern. Unterwegs waren zwei Spezialhubschrauber aus Deutschland - Sikorsky CH-53 - und die beiden aus Italien entsandten Canadair-Maschinen des Typs CL-415. Ebenso eingesetzt wurde einmal mehr eine Maschine aus der Slowakei.

Diese Fluggeräte aus dem Ausland dürften dem Rax-Gebiet großteils noch mehrere Tage erhalten bleiben. "Der Einsatz der Maschinen aus Deutschland und Italien ist bis Mittwoch eingetaktet", sagte Huber zur APA.

Hoffen auf Regen

"Wir sind alle optimistisch, dass wir hier gute Erfolge erzielen und das in den nächsten Tagen in den Griff bekommen, aber es wird noch einige Tage dauern", betonte Niederösterreichs LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP), der einmal mehr die großartigen Leistungen der Helfer in den Vordergrund rückte.

Entspannung der generellen Lage könnte der seit Tagen ersehnte Niederschlag bringen. In der Nacht auf Dienstag soll eine Kaltfront eintreffen und verbreiteter Regen einsetzen.

Kommentare