„Juppi, Juppi, Owado“: Die Narren sind geweckt
Um gleich mit einem Irrtum aufzuräumen: Am 11. November beginnt nicht der Fasching. Um 11.11 Uhr werden die Narren nur geweckt. Hellwach sind jene in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden), denn dort ging das Landesnarrenwecken über die Bühne. Weil: Alljährlich übernimmt eine andere der NÖ-Faschingshochburgen den närrischen Vorsitz. In den vergangenen beiden Jahren hatten die Titelträger Neunkirchen und Bad Vöslau coronabedingt wenig zu lachen, weil kein Fasching stattfinden konnte. Diesmal will man es aber wieder krachen lassen.
Zur Landesnarrenhauptstadt gehören auch Herrscher. Herta I., „Edle der Sangeslust“ und Michael I., „Edler von Ziegelstein“ heißen sie, Landesfürstenpaar sind sie.
Wie kommt man dazu? „Wir haben in der Herrengilde, wo ich seit zehn Jahren dazugehöre, darüber gesprochen und aus einer Laune heraus habe ich aufgezeigt und gesagt: ,Ich mach das‘“, erzählt Fürst Michael Holzer, im Zivilberuf „Baumasta“. Gegenkandidaten gab es keinen und damit war Holzer in den närrischen Adelsstand aufgestiegen. Was aber noch fehlte, war die passende Fürstin.
Obwohl es sich wirklich um eine reine „Herren“-Gilde handelt, war die Richtige rasch gefunden: Herta Kraus, Kindergartenpädagogin im Ruhestand und seit 2019 für die Choreografie der Garde zuständig. „Nach kurzer Bedenkzeit habe ich zugesagt. Ich freue mich, den Fasching sozusagen aus der ersten Reihe miterleben zu können und auf viele neue Eindrücke und Leute“, sagt Kraus. Die zugibt, als Kind keine große Freundin von Verkleidungen gewesen zu sein, aber „im Kindergarten habe ich mit den Kleinen natürlich immer Fasching gefeiert“. Und auch die Faschingssitzungen der Gilde hat sie immer miterlebt, im nächsten Jahr als eine Hauptdarstellerin auf der Bühne.
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