Internationales Vorbild: Neues Logistikzentrum für Spitäler

70.000 OP-Sets werden im Zentrum pro Jahr sterilisiert
Europaweit einzigartiges Krankenhaus-Lager für sechs Spitäler geht in Betrieb.

Der belgische Gesundheitsminister war bereits in Wiener Neustadt und auch deutsche Spitalsbetreiber haben ein Auge auf das jüngste Kind der nö. Landeskliniken-Holding geworfen. Am Mittwoch wurde das neue, zentrale Logistikzentrum für alle sechs Krankenhäuser des Industrieviertels auch für ausgewählte Journalisten geöffnet.

Das Projekt ist derzeit einzigartig in Europa. Im Vollbetrieb werden alle sechs Spitäler einzig und allein aus dem Logistikzentrum mit allem versorgt, was für den täglichen Krankenhausbetrieb notwendig ist – vom Toilettenpapier, über Injektionsnadeln bis hin zu sämtlichen Medikamenten und rund 70.000 Sets an sterilem Operationsbesteck pro Jahr. "Die Vorteile liegen auf der Hand. Wir ersparen uns bei den Neubauten sehr viel Lagerfläche, was sich natürlich positiv auf die Baukosten auswirkt. Andererseits können wir den Lagervorrat wesentlich effizienter managen", erklärte Landesrat Karl Wilfing im Zuge der Führung.

Massenbestellung

Da durch das neue Lager auch in größeren Mengen bei den Lieferanten eingekauft wird, konnten bessere Preise ausverhandelt werden. Wilfing bezifferte die Ersparnis mit 1,6 Millionen Euro pro Jahr.

Neben einem Hochregallager, beispielsweise für Hygieneartikel, verfügt das Logistikzentrum über eine hochmoderne Produktionsapotheke plus halbautomatischem Lager. "Hier werden unter Einhaltung strengster europäischer Sicherheitsrichtlinien Medikamente von unseren Mitarbeitern zusammen gestellt", erklärt Zentrumsleiter Horst Cubert.

In einer klimatisierten Halle werden Medikamente und Infusionslösungen bei konstanter Temperatur gelagert. Bei einer Bestellung aus einem der Krankenhäuser kommen die Arzneimittel per Förderband in eigene Boxen und von dort auf Rollcontainer, die wiederum per Lkw in die jeweiligen Spitäler gebracht werden.

Auf dem selben Weg kommt in Zukunft auch tonnenweise gebrauchtes Operationsbesteck in eine eigene Abteilung des Logistikzentrums. "Hier werden die OP-Sets gereinigt, repariert, desinfiziert und sterilisiert, bevor sie den Weg zurück ins Krankenhaus antreten", so Cubert. Ein weiteres Logistikzentrum wird zurzeit in St. Pölten errichtet, ein dritter Standort ist in Planung.

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