Hüter der Wirtshauskultur ist Fan von Beuschel und Gulasch

Retzbacherhof-Wirt Harald Pollak
Weinviertler Haubenkoch übernimmt die Obmannschaft in der Wirtshauskultur.

Ein sanft-saures Beuschel oder ein g’schmackiges Gulasch sind Pflicht für ein richtiges Wirtshaus. Harald Pollak, Haubenkoch vom Retzbacherhof ist ein glühender Verfechter der heimischen Wirtshauskultur und seit kurzem als Obmann der nö. Wirtshauskultur auch gleichzeitig der oberste Hüter des blaugelben "Wirtshausschatzes". Die Obmannschaft übernimmt er übrigens aus qualifizierten Händen: Vorgängerin Ulli Amon-Jell prägte die Institution in den vergangenen zehn Jahren entscheidend.

Grünes Emblem

Vor mittlerweile 20 Jahren wurde die Wirtshauskultur von der Tourismuspolitik aus der Taufe gehoben. 260 Betriebe landesweit führen heute das grüne Emblem und unterwerfen sich damit den Richtlinien der Wirtshauskultur. Die genau genommen etwas mit Kultur, Urigkeit und ländlicher Authentizität (Stichwort Beuschel) zu tun haben. "Die gelebte Gastlichkeit ist wichtig", sagt Pollak. Und der Betreiber des Retzbacherhofes in Unterretzbach, Bezirk Hollabrunn, weiß wovon er spricht. Als 30-Jähriger ist er vor zehn Jahren in seine Heimat zurück gekehrt und hat den verstaubten Retzbacherhof neues Leben eingehaucht, die Besucher im Laufe der Jahre im positiven Sinn des Wortes eingekocht und dem Lokal eine Haube verpasst. "Wir haben uns alles mühevoll erarbeitet", sagt Pollak. Mit Qualität und einem gewissen Quäntchen Kreativität in der Küche hat sich der dreifache Familienvater eine eigene Handschrift verpasst. "Früher waren wir ein wenig verspielter. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf das Wesentliche", sagt der leidenschaftliche Wirt.

Als Fan von Gulasch und Beuschel will er deshalb selbst mit gutem Beispiel vorangehen. "Bei der Wirtshauskultur kann es nicht nur Haubenbetriebe geben. Aber das eine schließt das andere nicht aus." Nach mageren Jahren geht es in der Branche wieder aufwärts. "Das Wirtshaus kommt wieder in Mode. Das Gesamtpaket muss natürlich stimmen", sagt Pollak. An den Richtlinien will er nichts ändern. "Wir wollen keine Überreglementierung."

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