Hohe Hagelschäden im Waldviertel: "Es ist alles kaputt“

Hohe Hagelschäden im Waldviertel: "Es ist alles kaputt“
Im nördlichen Waldviertel müssen nach wie vor Häuser gesichert werden, auch in anderen Bundesländern kam es zu schweren Unwettern.

Von Theresa Vogl

Martin Kreuzwieser aus Waldkirchen an der Thaya blickt auf das Dach seiner durchlöcherten Scheune. „Es ist alles kaputt“, schüttelt er den Kopf. Die Hagelunwetter am Sonntagnachmittag haben große Schäden hinterlassen, und das nicht nur auf Kreuzwiesers Gebäuden. 

Allein in Waldkirchen wurden laut Feuerwehr rund 80 Prozent der Gebäude schwer beschädigt. Insgesamt wurden in der Region 210 Objekte in Mitleidenschaft gezogen, davon wurden 125 bereits gesichert. Der Schaden durch die Superzelle sei für die Betroffenen enorm.

Hagelkörner bis zu sieben Zentimeter groß

„Ich habe 1.000 Quadratmeter Totalschaden an den Wirtschaftsgebäuden, 300 Quadratmeter Totalschaden am Wohnhaus und noch mal über 300 Quadratmeter an Schäden, die mühsam ausgebessert werden müssen“, zieht Kreuzwieser eine traurige Bilanz. Kein Wunder, denn die Hagelkörner waren bis zu sieben Zentimeter groß. Umso erleichterter ist man, dass niemand verletzt wurde. „Ein Sachschaden ist immerhin noch leichter zu verkraften als ein Personenschaden“, betont Kreuzwieser, der am Sonntag auch als Feuerwehrmann aktiv war.

Die Aufräumarbeiten im Bezirk Waidhofen a. d. Thaya sind weiterhin im Gange. Über 165 Helferinnen und Helfer seien seit Sonntagnachmittag im Einsatz. Planenmaterial wurde aus dem Katastrophenhilfsdienst-Lager des Bezirks und dem Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln angeliefert. „Wir haben die Latten und Planen sehr schnell und zeitgerecht bekommen. Es war für jeden genug da“, berichtet Kreuzwieser.

Unwetter auch in Tirol und Kärnten

Finanzielle Abhilfe sollen nun die Versicherungen schaffen, auch seitens des Landes Niederösterreich wurde Unterstützung aus dem Katastrophenfonds zugesagt. Die Österreichische Hagelversicherung gehe bereits von 1,6 Millionen Euro Gesamtschaden in der niederösterreichischen Landwirtschaft aus.

Dabei ist NÖ keine Ausnahme: Am Sonntag wüteten auch in Tirol Unwetter, ein Stromausfall forderte die Helfer im Unterland. Starkregen und Sturmböen haben auch dem Kärntner Gailtal schwer zugesetzt. In den Gemeinden Kötschach-Mauthen, Dellach im Gailtal und Kirchbach stürzten mehrere Bäume um, es gab verlegte Straßen und beschädigte Hausdächer. Verletzt wurde auch hier zum Glück niemand.

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