Denn laut Martin Angelmaier, der die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes NÖ leitet, lagen zum Zeitpunkt der massiven Niederschläge zwei Meter Schnee am Hochkar. Diese Schneedecke konnte einen Teil des Wassers aufnehmen.
Diese Erkenntnis ist ein Teil der (wissenschaftlichen) Aufarbeitung, die drei Monate nach dem verheerenden Hochwasser nach wie vor läuft. Laut Angelmaier sei abschnittsweise ein 300-jährliches Ereignis und noch darüber hinaus erreicht worden. Im Zentralraum, so der Experte, müsse man sogar von einem 1000-jährlichen Niederschlagsereignis sprechen.
Die Flut richtete großes Leid und schwere Schäden an. "In mehr als 16.000 Fällen wurden bereits Hilfszahlungen in Summe von rund 290 Millionen Euro ausbezahlt", berichtet ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf am Dienstag. Zudem seien mehr als 20.000 Gebäude in 425 Gemeinden betroffen gewesen.
Hilfszahlungen
Mit den bisherigen Hilfszahlungen sind laut Pernkopf zu 90 Prozent private Wohngebäude bedacht worden. Hinzu kommen 8,5 Prozent Gewerbebetriebe und 1,5 Prozent Bauernhöfe. Auf Bezirksebene gingen die meisten Zahlungen an St. Pölten-Land (103 Millionen Euro), gefolgt von Tulln (78 Millionen Euro) und Melk (33 Millionen Euro).
„Wir gehen davon aus, dass die letzten Anträge bis Jahresende einlagen werden", sagte Katharina Schmid vom Katastrophenfonds.
Der Turbo soll nun beim Ausbau des Hochwasserschutzes eingelegt werden. In den Landesregierungssitzungen vom Dienstag und von kommender Woche wurden und werden insgesamt mehr als 30 Vorhaben beschlossen. So wird etwa ein Flutschutz in Markersdorf an der Pielach, Bezirk St. Pölten, errichtet. Die Gemeinde wurde besonders hart von den Wassermassen getroffen.
3,4 Millionen Zugriffe auf Homepage
Dass die bestehenden Maßnahmen gewirkt haben, davon zeigt sich Pernkopf überzeugt. „Alleine das vor kurzem fertiggestellte riesige Rückhaltebecken in Fahrafeld hat Schäden in der Höhe von 60 bis 70 Millionen Euro im Triestingtal verhindert, die Schutzmaßnahmen in Hofstetten-Grünau etwa Schäden von über 10 Millionen Euro.“
Ausgebaut und modernisiert werden soll auch das Prognosesystem des Landes. Dass vor allem auch die Bevölkerung davon profitieren könnte, zeigt folgende Zahl. An nur einem Tag zählte das Land 3,4 Millionen Zugriffe auf jene Homepage, die die Pegelstände der Flüsse anzeigt.
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