Große Umstürze blieben im Mostviertel aus

„Direkt eine Wohltat für einen ÖVP-Politiker.“ So kommentierte Nationalrat und Amstettens ÖVP-Bezirksobmann Andreas Hanger die Gemeinderatswahlergebnisse. Trotz einiger herber Verluste müsse man mit insgesamt 60 Prozent der Stimmen, die die ÖVP etwa in seinem Bezirk einfuhr, zufrieden sein, sagte Hanger.
Im Mostviertel stand die Bezirksstadt Amstetten im Fokus. Dort feierte die ÖVP mit Stadtchef Christian Haberhauer „die Bestätigung für die Arbeit der vergangenen Jahre“. Mit über 43 Prozent hatte man knapp zugelegt, aber aufgrund der Wahlarithmetik ein Mandat auf nunmehr 18 verloren. Die SPÖ, die 2020 das Bürgermeisteramt verlor, büßte wieder zwei Mandate ein und hält bei 14. Die FPÖ legte mit plus vier auf sechs Sitze zu.

Klar Nummer eins: Amstettens Stadtchef Haberhauer, ÖVP.
Wie Haberhauer muss auch in Stadt Haag ÖVP-Bürgermeister Lukas Michlmayr einen Koalitionspartner suchen, weil dort die Absolute weg ist. In der Stadt St. Valentin konnte dagegen SPÖ-Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr die Absolute mit plus 5,89 Prozent auf 58,53 ausbauen.
Im Bezirk Melk schaffte in Marbach die ÖVP-Liste mit Bürgermeister Peter Grafeneder die Absolute. Die ÖVP gewann gleich 16,35 Prozent und hält bei 55,07 Prozent und 11 Mandaten. In St. Martin/Karlsbach verlor die SPÖ mit Bürgermeister Martin Ritzmaier an der Spitze 13,8 Prozent. Die ÖVP mit Top-Mann Florian Weigl gewann 4,4 Prozent und kam auf 51,39 Prozent.
Patrick Strobl, ÖVP-Bürgermeister von Melk, konnte am Wahlsonntag feiern. Mit seiner Liste verteidigte er die absolute Mehrheit (57,76 Prozent) klar. Die Partei hält 17 von 29 Sitzen. Die FPÖ vervierfachte die Anzahl ihrer Mandate auf vier.
Minus 18,21 Prozent
In Scheibbs verlor die ÖVP unter Stadtchef Franz Aigner mit einem Minus von 18,21 Prozent die Absolute (39,68 Prozent). Sie hat nun nur mehr zehn von 25 Sitzen.
Ein Ausrufezeichen konnte die SPÖ unter anderem in Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) setzen, wo sie mit Bürgermeister Peter Reitzner die Absolute (plus 11,5 Prozent) zurückholen konnte.
In Kaumberg, Bezirk Lilienfeld, zeigte FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker große Ambitionen auf das Bürgermeisteramt. Doch der Plan scheiterte. Die ÖVP mit Michael Wurmetzberger konnte 14 Mandate einfahren und damit klar die absolute Mehrheit verteidigen. Drei Mandate holten die Freiheitlichen, zwei die SPÖ.
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