"Große Sorgen um unsere Sicherheit"

"Große Sorgen um unsere Sicherheit"
Offene Türen in der Ballettschule: Nach drittem Einbruch sehen Direktor und FP -Stadtrat 180 Tanzmädchen in Gefahr.

Wir haben ein ungutes Gefühl", berichtet Michael Fichtenbaum, Direktor der Ballettschule St. Pölten. Zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre wurde das Tanzzentrum im Kulturheim Wagram zum Einbruchs-Tatort. Doch es sind nicht allein die verschwundenen Computer, Laptops und Festplatten mit den gesamten Musik-und Choreographie-Aufnahmen, was das Ensemble ängstigt. Seit die Sekretärin von der Stadt eingespart wurde, gibt es keine Eintrittskontrolle. "Wir machen uns große Sorgen, dass auch in anderer Richtung was passieren könnte."

Eingeschlichen

Nicht erst einmal seien unbekannte "Besucher" aus dem Gebäude gewiesen worden, erzählt der Direktor. "Das sind nicht nur Burschen, die hinter den Mädchen her sind. Ich selbst hab auch schon jemand rausgeworfen, der sich bei uns eingeschlichen hat." Fichtenbaum ortet ein Sicherheitsmanko. "Da duschen sich 180 Mädchen von fünf bis 20 und ziehen sich um und wir sind nach außen völlig ungeschützt."

Unterstützung bekommt das Ballett von FP-Stadtrat Hermann Nonner. "Jeder kann dort hineinspazieren und Möglichkeiten für kriminelle Handlungen ausspionieren" weiß der Ex-Polizist. "Der Bürgermeister putzt sich ab."Er fordert von der Stadt als Hausherr Sicherheitsmaßnahmen, denn es gebe ja nicht einmal eine Einbruchsversicherung.

"Die Sicherheit der Kinder und Tänzerinnen war und ist nicht gefährdet" , beruhigt das Rathaus-Medienservice. Die Einbrüche würden ja "in der Nacht verübt, wenn kein Betrieb ist". Wenn man Sicherheitsmaßnahmen wie eine Alarmanlage fordere, "muss man sagen, wo fängt man an - wo hört man auf". Und für Diebstahlsversicherungen seien "die Prämien so hoch, dass sie in keinem Verhältnis zum Schaden stehen". So kann es nicht weiter gehen, sagt Fichtenbaum. "Ein Pensionist als Portier würde ja schon genügen."

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