„Größter Input der Geschichte“

„Größter Input der Geschichte“
Millioneninvestitionen von Naturpark-Campus bis Schau-Kraftwerk: 580 Bürger fiebern der Landesschau 2015 entgegen.

In einer Ortschaft mit 580 Einwohnern gibt es nicht da Anpacker und dort Zuschauer. „Bei uns ist schon jeder in irgendeiner Weise für unser großes Jahr 2015 engagiert,“ berichtet Bürgermeisterin Petra Zeh. „Denn das, was da auf uns zukommt, ist der bisher größte sommertouristische Input der Gemeindegeschichte.“ Annaberg (Bezirk Lilienfeld) ist neben Frankenfels-Laubenbachmühle und Scheibbs-Neubruck Schauplatz der Landesausstellung 2015 „Eroberung der Alpen – Natur und Technik“. Drei Millionen Euro werden in den Standort investiert.

Flaggschiff-Projekt wird ein Naturpark-Campus am Eingang zum Ötscher-Tormäuerparadies, den jährlich 25.000 Wanderer passieren. „Neben Gastronomie, einem Info- und Ausstellungsbereich und einem Shop wollen wir dort auch Übernachtungsmöglichkeiten schaffen,“ kündigt die Ortschefin an. „Wir stellen uns ein Walderlebnisdorf mit Zeltlager, Hütten, Feldküche und einem Badesee vor. Errichtet werden soll das alles unter ökologischen Vorgaben mit Ressourcen aus unserer Region. Und zwar so, dass man es künftig auch vermarkten kann.“

Außerdem soll mit dem Partner EVN der Stausee Wienerbruck „erlebbar gemacht“ werden. Weil er sehr verlandet ist, heißt es ausbaggern. Einen Teil der Ötschergräben will man durch einen Aufzug auch für Behinderte erschließen. Und das Kraftwerk Stierwaschboden, das seit jeher die Mariazellerbahn mit Strom versorgt, soll sich in ein „begehbares Schaukraftwerk“ verwandeln. Etwas, das perfekt zur alpinen Schmalspurstrecke passt, die sich wie ein roter Faden durch die Landesausstellung zieht.

Teamwork

Die quirlige Ortschefin zieht das alles nicht im kommunalen Alleingang durch. „Was mir sehr wichtig ist“, sagt sie, „wir haben den Naturpark immer gemeinsam beworben und so halten wir es mit 2015 auch.“ Nachbargemeinden von Mitterbach und Gaming bis St. Anton an der Jesnitz und Puchenstuben werden „mitgenommen und eingebunden“.

Zieh ortet „eine Riesenchance“ für ihre Gemeinde. „Wir haben keine großen Betriebe, wir leben im waldreichsten Bezirk Österreichs nur von der Landwirtschaft und vom Tourismus. Daher ist die Landesausstellung so extrem wichtig für uns.“ Schon jetzt stuft sie aber das Folgejahr 2016 als „ebenso wichtig“ ein. „Da müssen wir den Aufschwung weiter ziehen, Wertschöpfung erzielen und Jobs schaffen.“

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