Grenzenloser Bürgerzorn gegen "Spar-Pakete"

ebergassing
Gegen Projekte der Firma Spar machen Initiativen diesseits und jenseits des Semmerings mobil.

Unser Kampf geht weiter. Wir erwarten uns, dass die Projekte zurückgezogen werden. Sonst gibt es ein zweites Hainburg“, sagte Judith Zeilinger von der Bürgerinitiative „Kontra-Logistikzentrum Ebergassing“ bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Sie und Mitstreiter Rainhard Ertl waren aus Ebergassing (Bezirk Wien-Umgebung) nach Wien gekommen, um die Allianz mit der steirischen Bürgerinitiative „Schützt Bad Blumau“ zu dokumentieren. Gemeinsamer Dorn im wutbürgerlichen Auge: Projekte der Handelskette Spar.

Forderungen an Spar: Sowohl ein Logistikzentrum in Ebergassing als auch Mega-Glashäuser in Bad Blumau abzublasen. „Das Gebäude auf 43.000 Quadratmetern entspricht einem Volumen von rund 1000 Einfamilienhäusern. Mehr als es in Ebergassing gibt. Wir rechnen mit 270.000 Fahrten jährlich . Die Lkw müssen 16 Kilometer bis zur S1, fahren. Für das Zentrum wurde ein Natura-2000-Gebiet teilweise umgewidmet. Dieser Bau macht hier einfach keinen Sinn“, sagen Ertl und Zeilinger. Ähnliches hört man von steirischer Seite: „Wir haben Existenzängste“, sagt Tourismusobfrau Maria Perl. Denn die von Spar-Gemüselieferanten Frutura auf 27 Hektar geplanten Glashäuser sollen mit thermischer Energie beheizt werden. „Wenn dafür in 3000 Metern Tiefe 60 Liter pro Sekunde entnommen werden, wirkt sich das laut Experten auf die Quellen der Therme aus. Durch den Tourismus wurden 500 Arbeitsplätze geschaffen. Was wird sein, wenn man uns das Wasser abgräbt?“, fragte der Sprecher der Bürgerplattform, Karl Semmler.

"Genaue Prüfung"

Spar sei nicht der Betreiber des Glashauses betonte Sprecherin Nicole Berkmann. Aber: „Bis zu 50 Prozent des Jahresbedarfs an Gemüse muss importiert werden. Alle wollen Gemüse aus Österreich und die Idee, heißes Wasser für die Heizung zu nutzen, ist genial.“ Eine genaue Prüfung sei aber dafür die Voraussetzung. In Ebergassing habe man alle verfügbaren und passenden Standorte untersucht: „Wir sehen das anders als die Bürgerinitiative. Der Standort ist am Ortsrand, wir müssen durch kein Wohngebiet fahren und die Anbindung ist gut.“

Kommentare