Grafenegg bis 2070 in niederösterreichischer Hand

Feierliche Vertragsunterzeichnung: v. l. Rudolf Buchbinder, LH Johanna Mikl-Leitner, Schlossherr Metternich-Sandor und die Kulturmanager Philipp Stein und Paul Gessl
„Kultur-Leuchtturm“ wird zentral gemanagt und weiterentwickelt

Das Schloss Grafenegg wird vom Land Niederösterreich weiter als Leuchtturm der Hochkultur ausgebaut. Über die landeseigene NÖ Kulturwirtschaft GmbH. (NÖKU) und die Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft wurde am Mittwoch mit der Eigentümer-Familie Metternich-Sandor ein Vertrag für die weitere 50-jährige Nutzung des Schlosses und des umliegenden Areals mit dem berühmten Wolkenturm unterzeichnet.

Die langfristige Sicherung des 32 Hektar großen Parks und zahlreicher Objekte, wie des Wolkenturms, des Auditoriums, der „Alten Reitschule“ und neuerdings auch von Probenräumen im Schloss bis 2070 hat gute Gründe: „Grafenegg gilt seit mittlerweile 15 Jahren lang als visionäres Projekt. Es ist ein kultureller Leuchtturm mit Strahlkraft in die Welt hinaus“, begründete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) den Vertragsabschluss mit Tassilo Metternich-Sandor. Er ermögliche den Partnern, „Planbarkeit, Sicherheit und Kalkulierbarkeit“.

„Dieser Schritt ist die logische Weiterentwicklung Grafeneggs“, sagte Mikl-Leitner. Sie lobte die Leistung des künstlerischen Leiters des Grafenegg Festivals, des Star-Pianisten Rudolf Buchbinder, der Künstler aus aller Welt nach Grafenegg bringe, die immer wieder zurückkommen. Mit dem Beschluss des unter Corona-Bedingungen am 14. August startenden Festival sei man in Europa unter den Ersten gewesen, die Mut zur Veranstaltung im Sommer 2020 bewiesen hätten, so die Landeshauptfrau.

Entfaltung

Buchbinder zeigte sich über den Vertragsabschluss erfreut: „Kultur braucht immer Raum, um sich entfalten zu können, und ein Umfeld, das inspiriert. All dies bietet Grafenegg“, lobte er.

Schlossherr Metternich-Sandor ist erfreut, dass die Infrastruktur aus einer Hand betrieben wird, mit dem Land und der NÖ Kulturwirtschaft habe man die bestmöglichen Partner, sagte er. Durch die Gesamtverantwortung könne der Standort effizient, kreativ und nachhaltig in der Zukunft positioniert werden, kündigte NÖKU-Geschäftsführer Paul Gessl an.

Die Corona-Pandemie bringe mit sich, dass es internationale Tourneen oder auch klassische Konzerte vielleicht nicht mehr in gewohnter Form geben wird, sagte Gessl. In Grafenegg, wo 16 kleine Häuschen mit insgesamt 128 Betten errichtet wurden, können sich Künstler einquartieren und die Auftritte vorbereiten. Für die Cottages und die Sanierung der „Alten Scheune“ überweist die Grafenegg-Gesellschaft 4,9 Millionen Euro an Metternich-Sandor.

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