NÖ: Ehepaar mit Baseballschläger getötet
Mit einem Anruf beim Polizei-Notruf hat Dienstag, um 6.30 Uhr, der 48-jährige Gerald B. in Perchtoldsdorf ein grauenvolles Verbrechen an seinen Eltern gemeldet. Die Polizei fand in dem Einfamilienhaus die Leichen des Ehepaares.
Die beiden Opfer waren seit ihrer Geburt taub und seit einigen Jahren auch pflegebedürftig. Da sie zwei ebenfalls gehörlose Töchter und einen nicht beeinträchtigten Sohn hatten, dürfte sich in erster Linie dieser die vergangenen Jahre um die Eltern gekümmert haben, gab der 48-Jährige gegenüber der Polizei bekannt.
Am Dienstag dürfte der Sohn die Nerven verloren haben. Als Beamte der Polizeiinspektion Perchtoldsdorf kurz vor 7 Uhr am Tatort eintrafen, kam der Mann aus dem Haus und ließ sich widerstandslos festnehmen. Im Gebäude entdeckten die Polizisten die blutüberströmten Leichen.
Hilfe angefordert
KURIER-Informationen zufolge hat B. noch am Tag vor der Tat, am 2. Jänner, die Pflegeberatung des Hilfswerks Perchtoldsdorf angefordert. Montagmittag sei eine Pflegefachkraft vor Ort gewesen, die B. über die Hilfsangebote aufgeklärt und Unterstützung bei der Beschaffung von Pflegebehelfen und Behördengängen angeboten hat, heißt es beim Hilfswerk NÖ. „Angeboten wurde ein Beginn einer mobilen Betreuung durch unser Personal in den nächsten Tagen.“ Die Gesprächssituation sei unauffällig gewesen. Der Sohn habe sich demnächst melden wollen. Datz kam es nicht mehr.
Wilfried B. setzte sich als Ehrenmitglied des „Wiener Gehörlosen Sportclub 1901 & Kulturverein“ für die Förderung von Gehörlosen ein. 1998 wurde ihm für sein Engagement das Silberne Verdienstzeichen des Landes Wien verliehen. Im Vorjahr hatten er und seine Frau noch die Goldene Hochzeit gefeiert.
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