Mit mehreren Projekten versuchen Land, AMS, Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer gegen diesen Trend zu steuern. Dafür wurden mehrere Projekte entwickelt – und viel Geld in die Hand genommen. Laut Landesrat Martin Eichtinger wurden heuer bereits mehr als 100 Millionen Euro in die entsprechenden Initiativen investiert.
So bietet etwa das AMS im Rahmen der Aktion „Sprungbrett“ Lohnkostenförderungen für jene Unternehmen an, die Langzeitarbeitslose anstellen. Mehr als 2.000 Niederösterreichern gelang damit seit Juli der berufliche Wiedereinstieg. Fest steht, dass an dem Programm festgehalten werden soll, „Sprungbrett“ wird 2022 mit ein Budget von 40,2 Millionen Euro ausgestattet. „Mit den erhöhten Eingliederungshilfen gibt es gute Anreize, Arbeitnehmer in Betrieben aufzunehmen und auch zu halten“, betont Eichtinger.
Laut AMS-Chef Sven Hergovich waren Frauen von der Corona-Krise am niederösterreichischen Arbeitsmarkt bislang ganz besonders betroffen (siehe rechts). Unterstützung beim Homeschooling sowie Verlust von Erwerbsmöglichkeiten und Einkommen stellen nur einen Teil der Belastungen dar. Nun wird es für Betriebe, die langzeitarbeitslose Frauen anstellen, ganz besondere Förderangebote geben. Unternehmen, die bereit sind, Frauen mit einer bisherigen AMS-Vormerkung von ein bis zwei Jahren mit einem Dienstvertrag (30 Wochenstunden) anzustellen, erhalten eine Lohnkostenförderung von 66,7 Prozent für neun Monate.
"Faire Bedingungen"
Dass genügend Jobs vorhanden sind, wird auch seitens der Wirtschafts- und Arbeiterkammer betont. „Besonders in den Sparten Tourismus, Handel und Transportwesen werden Mitarbeiter gesucht“, sagt WK-Direktor Johannes Schedlbauer. Wichtig sei, betonen AK-Präsident Markus Wieser und Melanie Herzog von der Firma Tröstl, dass auf allen Seiten faire Bedingungen herrschen würden. Herzog stellte vor kurzem eine Frau an, die zehn Jahre lang auf Arbeitssuche war.
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