Gesegneter Deal: Kloster für Senioren

Gesegneter Deal: Kloster für Senioren
In Maria Anzbach wurde eine imposante Klosteranlage verkauft. Es soll nun ein "Seniorenrefugium" werden.

"Traurig ist das schon, aber was soll man machen?" Pfarrer Wilhelm Schuh aus Eichgraben in Niederösterreich weint einer imposanten Klosteranlage nach, wo er als Hausgeistlicher aus- und eingegangen ist. Das seit März 2011 von den letzten 25 Ordensfrauen verlassene "Annunziata-Kloster Am Stein" in Maria Anzbach unweit von St. Pölten ist verkauft. Um 2,3 Millionen Euro hat es der Immobilienentwickler Daniel Jelitzka gemeinsam mit dem neuen Interconti-Hoteleigner Michael Tojner ("Wertinvest") vom Orden der Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens erworben.

Im Kaufpaket: Eine Kirche samt Kreuzgang und das eigentliche Klostergebäude – ab 1899 im neugotischen Stil errichtet und unter Denkmalschutz –, ein leer stehendes Seniorenheim, Wirtschaftsgebäude und 25 Hektar Wald. Die Investoren planen, in der prächtigen Anlage ein "Seniorenrefugium" zu errichten, auch leistbares Wohnen und Gastronomie sind angedacht.

Das vom k. u. k. Hofbaumeister Josef Schmalzhofer (Lazaristenkirche Wien, Sacre Coeur Pressbaum) errichtete Kloster war ursprünglich Ausbildungszentrum der Franziskanerinnen. Bis zu 250 Schwestern wurden dort auf Missionseinsätze vorbereitet. Vor der Kloster-Auflassung waren gerade noch 25 Ordensfrauen tätig. "Der Erhaltungsaufwand war nicht mehr leistbar", weiß Schuh. Die Schwestern wurden auf Ordensstandorte in Döbling und Seitenstetten übersiedelt.

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