Gerangel um die Schlagkraft regionaler Lehrlingsbörsen

Lehrlinge erklären Schülern, worum es in ihrem Beruf geht
Aufteilung nach Branchen erschwert Schülern Überblick über Angebot an Berufen.

Klein oder doch größer? Die Lehrstellenbörsen in Stadt und Bezirk Krems sind zwar erfolgreich darin, junge Leute und passende Lehrstellen zusammenzubringen. Ganz glücklich sind trotzdem nicht alle. Denn manche Lehrer und Wirtschaftsvertreter würden sich wünschen, die Veranstaltungen zusammezufassen, damit sich eine größere Vielfalt von Betrieben – auch von außerhalb – auf einmal präsentieren kann. Doch einer der Veranstalter, der Sprecher des Kremser Wirtschaftsbeirates, Walter Stiefler, winkt ab.

Das Konzept grundsätzlich kommt gut an. Rund 200 Mädchen und Burschen haben vor einigen Wochen im Informationszentrum der Voest Krems die Stände von neun Industrieunternehmen besucht und sich informieren lassen. Meist auf Augenhöhe mit Lehrlingen. Das Echo der jungen Leute: Vielfach positiv: "Man kriegt einiges mit. Wahrscheinlich werde ich Elektriker lernen. Aber auch die Chemserv ist interessant", sagt beispielsweise der Schüler Stephan.

"Schön wäre, wenn bei den Lehrstellenbörsen auch andere Arbeitgeber wie Baumärkte oder Friseure oder Versicherungen vertreten wären. So fadisieren sich Schüler, für die nichts Interessantes dabei ist", meint der Direktor der Kremser Polytechnischen Schule, Ernst Trautsamwieser zur Initiative des Wirtschaftsbeirats. Ihm bleibt nichts übrig, als eine eigene Veranstaltung durchzuführen. Wie gestern im Schulzentrum Krems, wo auch Bäcker, Banken, Versicherungen vertreten waren. "Größer wäre auf jeden Fall besser und wirtschaftlicher für alle", findet Heinz Döller von der Bank Austria.

Auch Benjamin Braun vom Autohaus Birngruber- findet, dass es sinnvoll wäre, möglichst viele Branchen zu präsentieren. "Das ist keine Konkurrenz, wer sich für andere Sparten interessiert, wäre sowieso nicht zu uns gekommen."

Ob er eine Ausweitung für denkbar hält, fragte der KURIER den Kremser Wirtschaftsbeirat-Gründer Walter Stiefler. Der bleibt konsequent: "Das machen wir nicht."

Anders läuft es in der kleinen Stadt Gföhl, wo Lehrerin Helga Schön bereits mehrmals Lehrlingsbörsen mit einem fast lückenlosen Branchenmix aus der Region veranstaltet hat.

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