Schadstoffe
Knapp drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verursacht die Luftfahrt. Weil man sich dieser Verantwortung bewusst sei, will der Flughafen zumindest den Betrieb am Boden CO2-neutral führen. Nachdem man bereits vor einigen Wochen mit 55.000 Solarpaneelen auf 24 Hektar die größte Fotovoltaik-Anlage Österreichs in Betrieb genommen hat, soll diese nun um weitere acht Hektar wachsen.
Allerdings nicht, ohne den Boden vorher auf Kriegsrelikte zu sondieren. Aufgrund der intensiven Bombardierung des Gebietes im 2. Weltkrieg werden bei allen Baumaßnahmen zuvor Sondierungen durchgeführt, ob im Untergrund gefährliche Gegenstände liegen, bestätigt Flughafensprecher Peter Kleemann.
Die Firma EOD Munitionsbergung hat auf dem Gebiet jahrelange Erfahrung. „Mit einem Geomagnetik-Verfahren wird die Erdoberfläche sondiert und eisenmetallische Gegenstände bis in eine Tiefe von zweieinhalb Meter detektiert“, erklärt Geschäftsführer Stefan Plainer.
Die Sondierung erfolgt flächendeckend mittels GPS-System. Im Zuge einer digitalen Auswertung werden alle so entdeckten Gegenstände, die verdächtig erscheinen, genau vermessen, markiert und mithilfe der Koordinaten die Stelle im Gelände abgesteckt.
Wegen der Detonationsgefahr muss die Freilegung möglichst behutsam erfolgen. „In der Regel mit Bagger und dann händisch“, erklärt Plainer. Stößt man so wie gestern auf ein scharfes Kriegsrelikt, ist der Rest Sache des Entminungsdienstes des Bundesheeres.
Schätzungen des Rechnungshofes und Experten zufolge schlummern in Österreich immer noch mehr als 10.000 scharfe Fliegerbomben aus den Weltkriegen irgendwo im Erdreich. Über zu wenig Arbeit und Herausforderungen kann der Entminungsdienst daher nicht klagen.
Alleine in den ersten sechs Montan in diesem Jahr wurden bei 515 Einsätzen österreichweit 13,5 Tonnen an Kriegsmaterial aus den beiden Weltkriegen entschärft und geborgen. Seit 2013 waren es in über 10.000 Einsätzen mehr als 300 Tonnen.
Nach erfolgter Entschärfung und Abtransport wird es laut. Die kontrollierte Vernichtung erfolgt auf eigens eingerichteten Sprengplätzen des Bundesheeres im niederösterreichischen Großmittel sowie am Truppenübungsplatz Allentsteig im Waldviertel. Dabei werden mehrere hundert Kilo Kriegsmaterial auf einmal gesprengt, entsprechend groß sind die Druckwellen. Nur in besonders schwierigen Situationen vernichtet der Entminungsdienst die Relikte an Ort und Stelle.
Aus Sicherheitsgründen wird bei jeder Entschärfung ein Sicherheitskorridor von 400 Metern rund um den Fundort eingerichtet.
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