Kurze Sperre 2022
Seitdem im Sommer 2022 die Station schon einmal aus ähnlichen Gründen zwischen 15. August und 1. Oktober geschlossen worden war, wollten Stimmen, die für die Station eine betrübliche Zukunft vorhersagten, nicht verstummen.
Bei landesweit 15.000 Geburten sei man um höchste Qualität bemüht, heißt es dazu seitens der LGA. So auch im Mostviertel, wo die Rundumversorgung für Frauen und Kinder weiter in den Gynäkologie- und Geburtsstationen in den Spitälern in Amstetten, Scheibbs und Melk sichergestellt werde.
Entfernungen
Die Entfernungen zu den beiden näheren Häusern betragen von Waidhofen/Y. aus aber rund 30 bis 40 Kilometer. Die Entscheidung der nö. Spitalsverantwortlichen wird im Großraum Waidhofen für große Aufregung sorgen.
LGA-Vorstand Konrad Kogler begründet die harte Managemententscheidung mit dem Ärztemangel: „Aktuell ist das Dienstrad der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Landesklinikum Waidhofen/Ybbs nur knapp mit einem Mindestmaß an Eigenpersonal und regelmäßigem Einsatz von Fremdpersonal aufrecht. Nur durch die strukturelle Vernetzung innerhalb des Klinikenverbunds und externe Fachärztinnen und Fachärzte war es zuletzt möglich, das Angebot aufrecht zu halten“.
Die Dienstplanerstellung sei kaum zu schaffen, besonders auch in den Haupturlaubszeiten. Dazu komme, dass Gynäkologen am Arbeitsmarkt aktuell generell rar seien, erklärte Kogler. Daher mache es Sinn, die unter Vertrag stehenden Fachärzte in Abteilungen einzusetzen, in denen die Geburtenrate deutlich höher sei, argumentiert Kogler weiter.
Gefährdungsanzeige
Die personelle Situation habe sich im Klinikum soweit zugespitzt, dass die Klinikleitung und der Betriebsrat eine Gefährdungsanzeige und Überlastungsmeldung an die Geschäftsführung der Gesundheitsregion Mostviertel und damit an die LGA-Führung übermittelt hätten, schilderte der ärztliche Leiter Stefan Leidl. LGA-Vorstand Alfred Zens erklärte, dass der Klinikstandort in Waidhofen weiter absolut abgesichert sei. Für betroffene Mitarbeiter bestehe eine Jobgarantie, sie könnten auch in umliegende Kliniken wechseln, so Zens.
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