Geburt für neuen Stadtteil naht
Zehn Hektar Wirtschaftsgrund in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum und direkt am Bahnhof werden in Amstetten seit Jahren als städtebaulicher Schatz bejubelt. – aber nicht genutzt. Dass es über Jahre viele Versprechungen, aber wenig sichtbare Erfolge auf dem Areal gab, trug letztendlich wohl auch zum politischen Machtwechsel von der SPÖ zur ÖVP bei den Gemeinderatswahlen bei. Doch nun soll das sogenannte „Quartier A“ Fahrt aufnehmen. In einer hochrangig besetzten Runde mit ÖBB-Granden, dem neuen Amstettener ÖVP-Bürgermeister Christian Haberhauer, sowie Vertretern der Region und des Landes NÖ wurde die Zukunft für das neue Stadtviertel konzipiert.
ÖBB-Vorstandschef Andreas Matthä verhandelte in der Vorwoche als Eigentumsvertreter höchstpersönlich über die Nutzung des 100.000 Quadratmeter großen Areals in Amstetten. Dabei habe der Bahn-Holding-Chef der Gründung eines Konsortiums zugestimmt, berichtete Haberhauer. Neben ÖBB und Stadt sollen auch das Land NÖ über ihre Wirtschaftsagentur ecoplus und 13 Umlandgemeinden bei der Bebauung des „Quartier A“ mitsprechen dürfen. ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki und Bürgermeister Hannes Pressl aus Ardagger repräsentierten die beiden anderen Partner. Alle Beteiligten können in ihren Gremien nun von einem konkreten Plan berichten.
Entwicklung
Am schon vor Jahren erarbeitetem Grundkonzept, das neue Bahnhofsviertel in Teilen mit modernen Wohnbauten, Gesundheits- und Bildungseinrichten, aber auch mit Hightech-Arbeitsstätten zu erschließen, werde man festhalten, kündigte Haberhauer an. „Die künftigen Entwicklungspläne haben nicht das Ziel der Gewinnmaximierung durch den Verkauf von hochwertigen Gründen. Es soll das gebaut werden, wovon die Region am meisten profitiert. Wirtschaftsräume funktionieren nur in gemeinschaftlicher Lösung am besten“, begründet Stadtchef den Plan die Nachbargemeinden zu beteiligen.
Schon 2014 haben zwei junge Architekten aus Spanien und der Slowakei als Sieger des großen Europan-Architektenwettbewerbs diese Pläne für das Bahnhofsquartier vorgestellt. Die ÖBB haben natürlich Interesse, den künftig im neuen Stadtteil wohnenden und arbeitenden Menschen die Mobilität mit der Bahn in unmittelbarer Nähe schmackhaft zu machen.
Das Riesengelände, das früher als Frachtenbahnhof und Rangierfläche diente, wird von den ÖBB im hoch technisierten Bahnbetrieb nicht mehr gebraucht. Die riesige Lok-Remise im Areal hat sich zwischenzeitlich als Event- und Konferenzort bewährt.
Landesausstellung
Und in der Erwartung, dass im „Quartier A“, wie unter dem Schlagwort „Smart-City“ angekündigt, moderne Firmen im IT- und Digitalbereich angelockt werden, haben sich bereits Start-ups hier angesiedelt, die unter anderem auch ein Reparatur-Café betreiben. Auch ein anderes großes Projekt zum „Quartier A“ sei nicht auf Eis gelegt, versicherte Haberhauer. Für die verschobene Landesausstellung 2026 werde sich die Region Amstetten sicher weiter bewerben, kündigte er an.
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