Gasexplosion mit einer Toten: Ein Polier muss vor Gericht

Gasexplosion mit einer Toten: Ein Polier muss vor Gericht
Ein Bagger hatte in Dürnkrut im März eine Gasleitung beschädigt. Bei der Detonation stürzte ein Wohnhaus ein, die 66-jährige Bewohnerin starb.

Nach der verheerenden Gasexplosion in einem Einfamilienhaus in Dürnkrut (Bezirk Gänserndorf) im vergangenen März muss sich der für die Baustelle verantwortliche Polier nun vor Gericht verantworten. Dem Mann wird nach der tödlichen Explosion kommende Woche am Landesgericht Korneuburg der Prozess gemacht. 

Bewohnerin begraben

Die 66-jährige Bewohnerin eines Hauses wurde unter den Trümmern begraben und nach der Bergung mit schweren Verletzungen in das Wiener AKH geflogen. Sie starb kurze Zeit nach dem Unglück. Der Angeklagte muss sich wegen grob fahrlässiger Tötung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit verantworten.

Gasexplosion mit einer Toten: Ein Polier muss vor Gericht

Bagger erwischte Leitung

Wie die Ermittlungen ergaben, hatte ein Bagger bei Grabungsarbeiten auf der Straße in der Nähe des Hauses eine Gasleitung bewegt. Dadurch dürfte in einigen Metern Entfernung ein Riss in einem T-Stück einer Anbohrschelle vor dem betroffenen Gebäude entstanden sein. Das Gas sei bei der gerissenen Kupplung unbemerkt mehrere Tage lang unterirdisch ausgeströmt und habe sich im Einfamilienhaus gesammelt - obwohl das Objekt selbst gar keinen direkten Gasanschluss hat.

Gasexplosion mit einer Toten: Ein Polier muss vor Gericht

Dem Polier wird von der Staatsanwaltschaft Korneuburg vorgeworfen, die Leitung nach den Grabungsarbeiten nicht sorgfältig kontrolliert zu haben. Nachdem der Bagger die Gasleitung erwischt hatte, fanden zwar Messungen und eine Kontrolle statt. Dabei wurde die Beschädigung aber nicht festgestellt. Der Prozess ist für den 24. November anberaumt.

Kommentare