Haus explodiert: Bagger beschädigte Leitung auf der Straße
Die Ursachenforschung nach der verheerenden Gasexplosion in einem Einfamilienhaus in Dürnkrut (Bezirk Gänserndorf) am Sonntagvormittag hat erste Ergebnisse gebracht. Ein Bagger dürfte bei Grabungsarbeiten auf der Straße in der Nähe des Hauses eine Gasleitung bewegt haben.
Dadurch dürfte in einigen Metern Entfernung ein Riss in einem T-Stück einer Anbohrschelle vor dem betroffenen Gebäude entstanden sein, heißt es von Seiten des Landeskriminalamtes (LKA). Das Gas sei unbemerkt mehrere Tage lang unterirdisch ausgeströmt und habe sich im Einfamilienhaus gesammelt. "Obwohl das Objekt selbst gar keinen direkten Gasanschluss hat", schildert der Chef-Brandermittler des LKA, Erich Rosenbaum.
Wieso sich das entwichene Gas im Haus entzündet hat, ist Gegenstand weiterer Erhebungen. Ein Funke durch ein abgezogenes Kabel von einer Steckdose könnte ausgereicht haben, um die verheerende Explosion auszulösen. Die 66-jährige Bewohnerin des Hauses wurde unter Trümmern begraben und nach der Bergung mit schweren Verletzungen in das Wiener AKH geflogen. Sie hat schwere Verbrennungen erlitten und schwebt in Lebensgefahr.
Zur Brandursachenermittlung am Sonntag wurde auch ein Sachverständiger des Bundeskriminalamts hinzugezogen. In einer vor dem Haus befindlichen Baustellenkünette wurde nach der Explosion von einem Mitarbeiter von Netz Niederösterreich eine Gaskonzentration gemessen wurde. Die Gasleitung wurde darauf hin entlüftet.
Das Wohnobjekt wurde bei dem Vorfall völlig zerstört. Auch umliegende Gebäude wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Tragödie erinnert an einen ähnlich gelagerten Fall in Aspersdorf bei Hollabrunn. Damals war der Endverschluss einer Gasleitung, die zwei Meter tief unter der Straße lag, schwer beschädigt. Durch das Leck hatte sich das Erdgas unterirdisch den Weg ins nächste Haus gesucht. Bei der Explosion wurde die 37-jährige Bewohnerin schwerverletzt, das Gebäude war zur Gänze eingestürzt.
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