"Es ist so bitter": Flut bringt Fußballvereine noch mehr in die Defensive
Sie konnten dem schrecklichen Schauspiel nur noch machtlos zusehen. Die Flut bahnte sich auch ihren Weg zum SC Zwettl ins Waldviertel. Das Wasser riss Bäume und Geröll mit, aus dem Stadion wurde ein See.
"Das Hochwasser hat bei uns enorme Schäden angerichtet. Den Kunstrasen müssen wir komplett entsorgen, auf dem Feld sind bis zu 50 Zentimeter tiefe Furchen entstanden", berichtet Obmann Martin Grünstäudl.
Wann wieder gekickt werden kann, ist noch völlig unklar. Derzeit sind Feuerwehr und Vereinsmitglieder mit den Aufräumarbeiten beschäftigt, zumindest konnte das Wasser vom Spielfeld schon abgepumpt werden. "Es ist ja vor allem für unseren Nachwuchs bitter, weil die Jungen so viel Spaß beim Fußballspielen haben", sagt Grünstäudl.
Landauf, landab wurden Fußballplätze durch die Wassermassen schwer in Mitleidenschaft gezogen bzw. komplett zerstört. Aus Hofstetten-Grünau gibt es unfassbare Aufnahmen, eigentlich ist im gesamten Pielachtal an Fußball für die nächste Zeit nicht mehr zu denken. In anderen Regionen sieht es nicht besser aus.
Für die vielen Vereine, die oftmals finanziell ohnehin unter Druck stehen, war diese Katastrophe ein schwerer Rückschlag. "Es steckt so viel ehrenamtliche Arbeit in diesen Vereinen, manche wissen noch gar nicht, wie es weitergehen soll", sagt ein Funktionär aus dem Raum St. Pölten.
Der Spielplan wurde durch das Hochwasser ebenfalls komplett über den Haufen geworfen, der NÖ Fußballverband (NÖFV) versucht nun, den Vereinen zu helfen. "Derzeit verschaffen wir uns einen Überblick, wie groß die Schäden landesweit sind. Manche Klubs sind nicht betroffen, bei anderen ist es ganz schlimm", sagt Präsident Johann Gartner zum KURIER.
"Werden nichts unversucht lassen"
Am Mittwoch führte Gartner Gespräche mit dem Land, weil die Vereine dringend Geld aus dem Katastrophenfonds benötigen werden. Dass die Mitglieder mit diesen Mitteln aber kaum diese schwierige Situation bewältigen können, ist auch Gartner klar. "Ich verspreche, dass wir an viele Türen klopfen werden. Nachdem ja auch Länder wie Polen vom Hochwasser betroffen sind, werden wir zudem das Gespräch mit der UEFA suchen. Wir werden nichts unversucht lassen."
Für den Sport in NÖ zuständig ist FPÖ-Landesvize Udo Landbauer. Auf KURIER-Anfrage heißt es aus der zuständigen Fachabteilung: „Wir stehen in engem Austausch mit den zuständigen Stellen des Katastrophenschutzes des Landes und derzeit wird ein möglichst vollständiger Überblick über die Schadensfälle im Bereich Sportinfrastruktur in ganz Niederösterreich erhoben. Zusätzlich gibt es einen engen Austausch mit dem NÖFV, da der Verband – wie bereits auf der Homepage ersichtlich – ebenfalls versuchen wird, Betroffene zu unterstützen.“
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