Frau erstochen: Verdächtiger verschickte irre Nachrichten

Frau erstochen: Verdächtiger verschickte irre Nachrichten
Ein 42-Jähriger soll seine Umgebung terrorisiert haben. Sein Anwalt will seine Einweisung aber abwenden.

Vier Monate, bevor Silvia K. starb, erhielt sie eine Nachricht. Darin war ein Bibelvers (Ezechiel 25:17) zitiert: „(...) und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich Rache an ihnen vollstreckt habe“, stand da zu lesen. Verfasser dieser Zeilen war laut Staatsanwaltschaft Roland H. - ihr späterer Mörder. 

Am 9. Jänner 2019 lauerte er K. vor ihrer Wohnadresse in Krumbach im Bezirk Wiener Neustadt auf. Als die 50-Jährige aus ihrem Auto stieg, soll sie der mutmaßliche Täter mit einem Messer attackiert haben. Sie erlitt 14 Stiche, viele davon in den Rücken. Die Mutter wehrte sich nach Leibeskräften, doch sie hatte keine Chance. Erst als sie am Boden lag, soll  der 42-Jährige von ihr  abgelassen haben. Das Opfer verblutete am Tatort.

Umgebung terrorisiert

Den Behörden war der Mordverdächtige längst kein Unbekannter mehr. Ein Blick in die Anklageschrift, die dem KURIER vorliegt, zeigt, wie der gelernte Spengler seine Umgebung terrorisiert haben soll. Er stellte seinen ehemaligen Lebensgefährtinnen nach, teils wurde er auch gewalttätig.

Der Schwester des Mordopfers schickte er einen Clip aus einem Rambo-Film. Dieser zeigt, wie der Hauptdarsteller einem Kontrahenten ein Messer an die Kehle setzt.

Einweisung beantragt

Zwar soll H. zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig gewesen sein, die Staatsanwaltschaft will den Beschuldigten dennoch in einer Anstalt für abnorme Rechtsbrecher unterbringen lassen. Sein Anwalt Wolfgang Blaschitz will dies unbedingt verhindern.

„Das psychiatrische Gutachten besagt, dass mein Mandant teilweise gefährlich ist. Im Alltag nicht, aber in Intimbeziehungen mit Frauen schon. Das werde ich mit einem Gutachten entkräften. Entweder ist jemand gefährlich oder er ist es nicht“, meint Blaschitz.

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Rechtsanwalt Wolfgang Blaschitz

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