"In den letzten Jahren hat es mich wirklich gestört, dass die FPÖ in Amstetten keine Opposition war. In der FPÖ wurde immer vorgegeben, dass ich fast immer mit ÖVP und Grünen mitstimmen muss. Die SPÖ leistet im Gemeinderat hingegen die beste Arbeit, deswegen möchte ich in Zukunft hier mitarbeiten und nicht in einer möglichen schwarz-blauen Koalition einfach alles durchwinken“, erklärt er seinen Entschluss im Posting der Amstettner SPÖ.
"Klare Abgrenzung"
SPÖ-Vizebürgermeister Riegler erklärte sich dort ebenfalls: "Harald Wiesauer ist auf uns zugekommen und hat uns aktiv auf einen Wechsel in unsere Fraktion angesprochen. Wir haben ihn in vielen Gesprächen gut kennengelernt und wissen, dass er mit der Politik der Amstettner FPÖ schon lange nichts mehr anfangen kann. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit im Sinne der Amstettnerinnen und Amstettner.“ Dieser Wechsel sei übrigens Ausdruck einer klaren Abgrenzung zur Politik der FPÖ und keine Annäherung, postete Riegler weiters. Für den KURIER war er vorerst nicht erreichbar.
Wiesauer, der vorhat, auch SPÖ-Mitglied zu werden, rechnet damit, auf der SPÖ-Liste für die Gemeinderatswahlen kandidieren zu können. "Allerdings werde ich nicht im Startteam zu finden sein, es wird laut Gerhard Riegler ein Listenplatz weiter hinten sein“, sagt er.
Schärferen Kurs verlangt
Oftmals habe er in der blauen Fraktion darauf gedrängt, einen schärferen Oppositionskurs gegen Schwarz-grün in Amstetten zu fahren, so Wiesauer. Christian Schrammel habe immer blockiert. Einem Parteiausschluss sei er durch einen Austritt zuvorgekommen, schildert Wiesauer.
Schrammel nimmt den Abgang des Parteikollegen gelassen. "Reisende soll man nicht aufhalten. Wir akzeptieren seine Entscheidung“, sagt er. Wiesauer sei dabei gewesen, habe aber wenige politische Akzente gesetzt. Auf die anstehende FPÖ-Kandidatenliste in Amstetten wäre er nicht mehr gekommen, so Schrammel. Ende Oktober sollen die ersten Namen der Liste veröffentlicht werden.
Gerüchte umd FPÖ-Bezirkschef
Gerüchte, wonach der blaue Bezirksobmann und Landtagsabgeordnete Alexander Schnabel in Amstetten als Spitzenkandidat antreten wird, wollte Schrammel nicht kommentieren. Derzeit ist Schnabel noch blauer Solo-Gemeinderat in der Ybbstalgemeinde Opponitz. Gemeinderat Wiesauer rechnet jedenfalls sehr konkret mit Schnabel: „Es spricht vieles dafür, aber Konkretes kann ich dazu auch nicht sagen.“ Schnabel wollte zur Personalrochade in Amstetten nichts sagen.
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