FPÖ erntet für Sicherheitsdebatte Entrüstung

Bürgermeister Werner Krammer ist über FPÖ-Aktion entsetzt
FPÖ startet Wahlkampf mit Thema "Gefährdete Frauen". Die Polizei dementiert.

In Waidhofen/Ybbs wird nächsten Freitag zum "Ladies Day" geladen. Geht es nach der örtlichen FPÖ dürften bei diesem Event wohl viele Frauen Pfefferspray und Alarmgeräte mit dabei haben. Im jüngsten Exemplar des "Freiheitlichen Gemeindekuriers" sehen die FPÖ-ler die Sicherheit in der Stadt nämlich arg gefährdet.

Nicht mehr zu Fuß, wie früher, sondern mit dem Auto würden die Frauen gewohnte Wege zurücklegen, berichten die Gemeinderäte Karl-Heinz Knoll und Josef Gschandegger. Auch für Kino- oder Theaterbesuche an warmen Abenden müssten Frauen zu ihrer Sicherheit Autos nutzen. Und Wanderungen und Läufe in den nahen Freizeitgebieten könne man alleine fast nicht mehr wagen.

Auf der Internetplattform Facebook schlug den Freiheitlichen gestern eine Welle der Entrüstung entgegen. Den Mandataren wurde in Waidhofen Hetze und Angstmacherei im Vorfeld der Gemeinderatswahl im Jänner 2017 vorgeworfen. Im KURIER-Gespräch verteidigte Knoll die Aussendung. Die habe man übrigens bereits vor einer bekannt gewordenen Sex-Attacke eines Unbekannten gegen eine Frau in der Vorwoche produziert. "Ängste und Unsicherheitsgefühl sind subjektiv. Wir werden aber wirklich oft von verängstigten Frauen angesprochen", sagt Knoll. Pfefferspray sei vor Kurzem in den Geschäften der Gegend ausverkauft gewesen.

Die bei der Polizei aktenkundigen Fakten sehen anders aus. Waidhofen liege bei kriminellen Delikten unterdurchschnittlich und bei der Aufklärungsquote über dem Schnitt, "eigentliche eine Insel der Seligen", berichtet Bezirkspolizeikommandant Horst Schmutzer. ÖVP-Stadtchef Werner Krammer hat keinerlei Hinweise auf Sicherheitsdefizite in seiner Stadt. "Ich verstehe die Freiheitlichen nicht und geniere mich fast für diese Darstellung", sagt er.

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