Familiendrama: Mutter hatte nach Tat anscheinend noch Besuch

Tatort Schildberg
Mutmaßliche Täterin lebte tagelang neben den Leichen ihrer Familie, bevor sie Selbstmord beging.

Nach der Familientragödie in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten-Land) kommen immer mehr Details zur Bluttat ans Tageslicht. Martina R. dürfte nach der Tötung ihrer drei Kinder Michelle (7), Fabian (9) und Sebastian (10), ihres Bruders Peter (41) sowie ihrer Mutter Mathilde (59) noch tagelang neben den Leichen im Haus gelebt haben.

Es ist sogar möglich, dass ein Verehrer der 35-Jährigen nach der Bluttat im Haus zu Besuch gewesen sein könnte, von den Toten aber nichts mitbekommen hat. Bestätigt ist, dass die Frau noch Tage nach der Tat Kontakt zu diesem Mann hatte. Auf dem Handy von Martina R. wurden entsprechende Nachrichten gefunden.

An der Türe des Hauses hing auch ein ominöser Brief eines Mannes. Der Inhalt des Schreibens deutet auf eine gescheiterte Beziehung zwischen ihm und Martina R. hin. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Michaela Obenaus, konnte am Montag dazu keine Auskunft geben. Sie erwartet für heute, Dienstag, den Ermittlungsbericht des Landeskriminalamtes.

Im Gespräch mit dem KURIER hat die Familie des schwer geschockten Kindsvaters Details preisgegeben, die ein düsteres Bild der mutmaßlichen Täterin zeichnen.

Geburt

Kurz nachdem das erste Kind auf die Welt gekommen ist, habe Martina R. alle Kontakte zu der Familie des Vaters abgebrochen, schildert der Großvater. "Ich habe Sebastian im Krankenhaus nach der Geburt in den Armen gehalten und danach nie wieder gesehen. Die anderen beiden Kinder kenne ich gar nicht", erzählt der Opa.

Martina R. habe schon während der Ehe die gemeinsame Wohnung in Wien verlassen und sei mit den Kindern zu ihrer Mutter und dem Bruder aufs Land gezogen. Sie habe die Kinder abgeschirmt.

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