Fachkräftemangel: Eine Region will Pendler zurückgewinnen

Fachkräftemangel: Eine Region will Pendler zurückgewinnen
Fast die Hälfte aller Bewohner der Buckligen Welt/Wechselland pendelt zum Arbeiten aus. Ein Pilotprojekt soll Fachkräfte künftig in der Heimat halten

Bekannt ist die Region für Ausflüge, zum Wandern und Radfahren, wegen ihrer malerischen Landschaft und besonders für die vielen Feinschmecker-Adressen. Die Bucklige Welt und das Wechselland assoziiert man aber sicher nicht damit, dass sich von Kirchschlag bis St. Corona für die Jugend die besten Jobperspektiven auftun.

Das soll sich schleunigst ändern. Mit einem Leader-Projekt wird seit Kurzem daran gearbeitet, die Bucklige Welt und das Wechselland auch als Arbeitsplatz und Lebensmittelpunkt attraktiv zu machen.

Die Region beheimatet rund 50.000 Menschen. 19.000 von ihnen setzen sich allerdings jeden Tag in ein Auto, den Zug oder Bus, um nach Wiener Neustadt, Wien oder noch weiter auszupendeln und anderswo ihrer Arbeit nachzugehen. „Das ist ein riesiges Potenzial an Arbeitskräften, das in der Region vorhanden ist. Daher wollen wir heimische Unternehmer dabei unterstützen, dieses Potenzial nutzen zu können. Wir möchten den regionalen Arbeitsmarkt positiv verändern“, erklärt Regionsobfrau Michaela Walla.

Fachkräftemangel: Eine Region will Pendler zurückgewinnen

Vernetzungstreffen mit Vertretern der Projektgruppe 

Wie das gelingen soll, skizziert der Koordinator des Projekts „Regionale Mitarbeitermarke“, Josef Vollmer. Mit www.deine-jobregion.at ist eine gemeinsame Plattform entstanden, auf der sich zunächst 15 Pilotfirmen aus der Region breit präsentieren konnten. „Klein- und Mittelbetriebe sind meistens im Tagesgeschäft so gefangen, dass sie sich nicht um Dinge wie Mitarbeiter-Recruiting oder Werbung kümmern können“, erklärt Vollmer.

Dabei hilft nun die Plattform. Die Unternehmen können aus einem „digitalen Werkzeugkoffer“ auf jene Applikationen zugreifen, die sie benötigen. Die Website deine-jobregion.at fungiert als Job-Drehscheibe für Lehrlinge. Nach dem Auftakt können nun alle 3.000 Betriebe der Region mit immerhin 16.000 Arbeitsplätzen das Service nutzen.

Demnächst soll ein ähnliches Projekt auch auf die Region Piestingtal im Bezirk Wiener Neustadt ausgerollt werden.

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