Escape Room und Laborräume laden in Tulln zum Forschen ein

Escape Room und Laborräume laden in Tulln zum Forschen ein
Mit zwei neuen Attraktionen öffnet das "Science Center Niederösterreich" im Haus der Digitalisierung.

Der Geruch von geflammten Holz und das leise Surren der 3D-Drucker erfüllen den Raum. Laborkittel unterschiedlicher Größen hängen fein säuberlich in Reih und Glied. Mehrere Monitore, Tabletts und Computer verteilen sich auf schlichten Tischen mit glatten Oberflächen. Im Haus der Digitalisierung können junge Menschen zwischen VR-Brillen und roboterartigen Konstruktionen für einige Stunden in die Rolle eines Forschenden schlüpfen und die wissenschaftliche Arbeit spielerisch kennenlernen.

Im ersten Stock der Tullner Einrichtung werden bereits seit Februar 2023 regelmäßig sowohl Schulklassen als auch Familien betreut, die im Rahmen von Workshops mehr über moderne Technik erfahren möchten. Knapp 4.000 Menschen haben die Angebote im "FabLab" seit der Gründung in Anspruch genommen und praxisorientierte Informationsveranstaltungen mit Schwerpunkten wie 3D Druck, Laser cutten oder virtueller Realität besucht. Um künftig weitere wissbegierige junge Menschen an wissenschaftliche Arbeit heranzuführen, wurde das bestehende Angebot überarbeitet und ausgebaut. 

Escape Room und neues Labor

Mit Oktoberbeginn erhält das einstige "FabLab" nicht nur einen neuen Namen, auch der Schwerpunkt des Raumes wurde neu ausgerichtet. Im umgetauften "Labor 1: Digitale Technologien" erwartet die Besucherinnen und Besucher neben bereits etablierten Kursen neue Workshops, die das Thema künstliche Intelligenz in den Vordergrund rücken. In zwei davor nicht zugänglichen Zimmern können Besucherinnen und Besucher in die Welt von Enzyme, Zellen sowie Organismen eintauchen.

Überblicks Foto von dem neuen Biotechnologie-Labor im Tulln.

Im neuen Biotechnologie-Labor in Tulln können künftig Jungendliche ab 12 Jahren forschen.

Sechs junge Menschen stehen vor einem Labortisch, halten mit bunter Flüssigkeit gefüllte Reagenzgläser in die Luft und lächeln.

Mit Experimenten zum selber Ausprobieren soll den jungen Menschen die wissenschaftliche Arbeit näher gebracht werden.

Ein mit Flüssigkeit gefüllter Behälter, der an mehrere Schläuche angeschlossen ist und leuchtet.

Ab 2. Oktober stehen die Workshops zur Verfügung.

Im "Labor 2: Biotechnologie" werden gleich mehrere Versuche zum selber ausprobieren angeboten – von der Analyse des DNA-Fingerabdrucks, über Experimente mit Fruchtsäften bis hin zur Spektroskopie, die etwa bei der Lebensmitteilanalyse zum Einsatz kommt. Schülerinnen und Schüler können außerdem herausfinden, wie viel Koffein in Energy-Drinks steckt und selbst mitgebrachte Proben unter dem Mikroskop genauer unter die Lupe nehmen. Das Angebot richtet sich an Kinder ab dem 12 Lebensjahr.

Wer einen niederschwelligen Start in das Thema Biotechnologie bevorzugt, hat die Möglichkeit, sich durch einen Escape Room zu rätseln. Teams von bis zu sieben Personen müssen innerhalb einer Stunde knifflige Aufgaben lösen. Die Rätsel basieren auf wissenschaftlichen Experimenten und wurden – wie das neue Labor – in Zusammenarbeit mit dem FH Wiener Neustadt-Biotech Campus Tulln erarbeitet. "Die Idee dahinter war, ein Erlebnis zu schaffen mit dem Thema Wissenschaft", erklärt Matthias Kafka, Leiter des Science Center, das neue Freizeitangebot. Rund 250.000 Euro sind im vergangenen Jahr in die Gestaltung der beiden Attraktionen geflossen.

Wissenschaft erleben

Die Eröffnung des "Science Center Niederösterreich" findet am 2. Oktober statt. Von diesem Zeitpunkt können die Räumlichkeiten besucht sowie Workshops gebucht werden. Während die Seminare in beiden Laboren kostenlos zur Verfügung stehen, sollten Gruppen, die sich durch den Escape Room rätseln möchten, mit Kosten zwischen 80 und 100 Euro rechnen.

Stephan Pernkopf begutachtet zusammen mit einem Mann im Laborkittel eines der neuen Geräte im Labor 2.

Wissenschafts-Landesrat Stephan Pernkopf konnte sich bereits vor der Eröffnung des "Science Centers" einen Überblick über das neue Angebot verschaffen. 

Mit allen Angeboten verfolgen die Beteiligten ein Ziel: Wissenschaft in Zeiten von Skepsis und Unsicherheit für Jugendliche erkennbar sowie erlebbar zu machen. "Junge Menschen sollen an faktenbasiertes Wissen herangeführt werden", so Landehauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Der Wissenschafts-Landesrat betont, dass es Forschung braucht und sie Vertrauen verdient hat, "denn die Wissenschaft gibt Antworten auf aktuelle Fragen und bereitet auf die Herausforderungen der Zukunft vor".

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