Endlose Strafverfahren: Gerichtsgutachter dringend gesucht

Endlose Strafverfahren: Gerichtsgutachter dringend gesucht
Verfahren ziehen sich endlos in die Länge, weil es vor allem im medizinischen Bereich an Sachverständigen fehlt. Die Tarife wurden seit Jahren nicht angepasst.

Zwei 18-Jährige sind tot, ein 18- und ein 16-Jähriger wurden schwer verletzt. Acht Monate sind seit dem tragischen Böller-Unglück in der Silvesternacht im nö. Ternitz (Bezirk Neunkirchen) vergangen. Und die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt weiß immer noch nicht, ob sich Beteiligte wegen grob fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten müssen.

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Zahlreiche Aufträge

32 Wochen nach der Tragödie wartet die Ermittlungsbehörde immer noch auf ein wesentliches Puzzlestück der Erhebungen – das detaillierte Obduktionsgutachten des Gerichtsmediziners Wolfgang Denk. Dass seine Expertise so rekordverdächtig lange dauert, hat nichts mit dem Fall an sich oder dem Arbeitstempo von Denk zu tun.

Es liegt schlichtweg an der Fülle an Aufträgen, die der gerichtliche Sachverständige zu bearbeiten hat. „Wir haben einen Engpass bei Gutachtern, insbesondere auch im Bereich der Gerichtsmedizin“, erklärt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl.

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