Ein Mann und zwei Frauen starben bei Brand in Einfamilienhaus

Rund 150 Einsatzkräfte rückten aus, um das in Vollbrand stehende Haus zu löschen
Das Feuer brach in der Nacht auf Samstag aus. Ursache noch unklar. Obduktion der Leichen angeordnet.

"Ich bin erschüttert. Das ist so tragisch", sagt Berta Schindler. Sie hat das Fenster geöffnet und schaut hinüber zu dem Haus in der Reisenbachsiedlung in Enzersdorf an der Fischa (Bezirk Bruck an der Leitha), in dem sich in der Nacht von Freitag auf Samstag eine Tragödie ereignet hat. "Um 4.15 Uhr bin ich munter geworden. Als ich aus dem Fenster geschaut habe, war die ganze Straße voller Einsatzkräfte", schildert die Nachbarin.

Der Brand im Haus gegenüber hat einen Mann und zwei Frauen das Leben gekostet. Laut Landespolizeidirektion NÖ dürfte es sich um die Bewohner des Hauses, einen 67-jährigen Mann und dessen 47-jährige Lebensgefährtin aus China sowie die 26-jährige Tochter der Frau, die übers Wochenende zu Besuch gewesen sein dürfte, handeln. Da laut Polizei die Leichen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sind, wurde eine Obduktion angeordnet, um die Identität zweifelsfrei festzustellen.

Einbruchsalarm

In dem Einfamilienhaus befand sich eine Alarmanlage. Gegen drei Uhr war bei der Polizei ein Einbruchsalarm eingegangen. Eine Streife fuhr daraufhin zu dem Einfamilienhaus. Zu dem Zeitpunkt stand das Haus bereits lichterloh in Flammen. Rund 150 Einsatzkräfte mit 15 Fahrzeugen waren beschäftigt, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden an. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern ab.

Was das Feuer ausgelöst haben könnte, wird derzeit untersucht. Das Landeskriminalamt NÖ hat am Samstagvormittag die Ermittlungen aufgenommen. Auch Techniker des Bundeskriminalamtes sind an der Suche nach der Brandursache beteiligt.

Ein Mann und zwei Frauen starben bei Brand in Einfamilienhaus
Brand Enzersdorf an der Fischa, Yuping Hu und Ronald Exler
Neben Einsatzkräften und Nachbarn ist am Samstagvormittag auch Yuping Hu vor Ort. Die Chinesin führt einen Massagesalon im 4. Bezirk in Wien und war die Chefin der 47-jährigen Toten. "Sie hätte um zehn Uhr zu arbeiten beginnen sollen, ist aber nicht gekommen. Ich habe sie und ihren Mann mehrmals angerufen, es hat sich aber immer nur gleich die Mobilbox eingeschaltet. Da wusste ich, dass etwas passiert sein muss. Sie war immer sehr zuverlässig und hat Bescheid gegeben hat, wenn sie nicht kommen kann", erzählt Hu geschockt. Also fuhr sie mit ihrem Mann zum Wohnhaus ihrer Mitarbeiterin. Dort erfuhr sie die traurige Nachricht.

Laut Nachbarin Berta Schindler habe das Paar zurückgezogen gelebt. Das bestätigt auch Bürgermeister Markus Plöchl: "Ich kannte die beiden nur vom Sehen. Der Mann hat schon immer hier gewohnt. Seine Frau ist vor ein paar Jahren gestorben. Seit einiger Zeit hatte er die Lebensgefährtin."

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