Ehemaliger Zirkusbär im Waldviertler Bärenwald gestorben
Im Bärenwald Arbesbach (Bezirk Zwettl) ist der älteste Bewohner mit 35 Jahren gestorben. Der Gesundheitszustand des Tieres war seit dem Winter schlechter geworden. Der ehemalige Zirkusbär "Tom" musste am Wochenende eingeschläfert werden, teilte Vier Pfoten am Donnerstag in einer Aussendung mit. Das Tier lebte seit dem Jahr 2000 in Arbesbach.
"Tom" habe mit 35 Jahren ein für Bären sehr stattliches Alter erreicht, hieß es. "Er machte regelmäßig lange Streifzüge durch sein Gehege und liebte es, im Teich zu plantschen", wurde das Tier als "Stehaufmännchen" beschrieben. "Tom" litt der Aussendung zufolge seit längerem an den Folgen seiner früheren schlechten Haltungsbedingungen: "Das jahrelange Vorführen von Kunststücken hat bei ihm zu Problemen mit den Gelenken und Haltungsschäden geführt. Seine Hinterbeine wiesen eine Fehlstellung auf, und durch die falsche Ernährung war er auf einem Auge vollständig erblindet", sagte Sigrid Zederbauer, die Betriebsleiterin des Bärenwaldes Arbesbach. Als Medikamente und Schmerzmittel keine Verbesserungen mehr erzielten, wurde das Tier den Angaben zufolge nach einer längeren Beobachtungsphase von seinen Leiden erlöst.
Der Bär wurde im Tierpark von Ostrau in Tschechien geboren. Gemeinsam mit seinem Bruder "Jerry" wurde er im Alter von etwa vier Monaten von einem Dompteur gekauft. Die beiden mussten bis 1993 in einem kommerziell geführten Tierpark Kunststücke vor Publikum aufführen.
Ab 1994 tourten "Tom" und "Jerry" mit einem Zirkus quer durch Europa. 2000 erzielte das Land Niederösterreich gemeinsam mit Vier Pfoten und dem Besitzer eine Einigung, die Brüder kamen in den Bärenwald. "Jerry" starb im Sommer 2020. Nach dem Tod von "Tom" leben mit "Brumca", "Erich" und "Mark" drei Braunbären in Arbesbach auf insgesamt 14.000 Quadratmetern.
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