NÖ: Dorfhelfer bekommen jetzt ebenfalls Ausbildungsstipendium

Dorfhelfer und Dorfhelferinnen werden für die Hilfe im Betrieb oder im Haushalt auf Höfen ausgebildet
Land zahlt wie in der Pflegeausbildung 600 Euro.

 Im Tauziehen um qualifiziertes Personal im Pflege- und Sozialbereich wird jetzt in Niederösterreich auch die Gruppe der Dorfhelfer besonders in den Fokus gestellt. Seit dem 1. Februar können Anwärterinnen und Anwärter ein monatliches Stipendium von 600 Euro für die Zeit der Ausbildung beim Land beantragen. Sie werden damit den Schülern und Studenten, die in den verschiedensten Pflegeberufen ausgebildet werden, gleichgestellt.

Derzeit gibt es in NÖ 28 Dorfhelferinnen, wobei sich drei in Bildungskarenz befinden. Acht weitere sind gerade in der Ausbildung. „Diese helfenden Hände sind eine enorme Unterstützung für unsere bäuerlichen Betriebe“, sagt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Er hat den Stipendiumsbeschluss in der Landesregierung forciert und nun auch eine kleinere Werbekampagne für mehr Nachwuchs in diesem Berufsfeld gestartet.

Krisenfeuerwehr

Die Rolle der Dorfhelfer in der heimischen Landwirtschaft ist zwar unspektakulär, aber enorm wichtig, versichern Pernkopf und die Bäuerin und Landtagsabgeordnete Silke Dammerer. Ihr Einsatzbereich ist vielfältig, hat aber meist mit Krisensituationen oder unerwarteten Ereignissen auf Bauernhöfen zu tun. Landwirtinnen und Landwirte können bei Ausfall der betriebsführenden Person – sei es durch die Geburt eines Kindes, Krankheit, Tod, Unfall oder eines Kur- oder Erholungsaufenthalts – die Zuteilung eines Dorfhelfers beim Land NÖ beantragen.

NÖ: Dorfhelfer bekommen  jetzt ebenfalls Ausbildungsstipendium

Werben um Dorfhelferinnen und Dorfhelfer: Silke Dammerer und Stephan Pernkopf

Einbußen vermeiden

Durch den Einsatz der Dorfhelfer ist dann sichergestellt, dass der Betrieb keine finanziellen Einbußen erleidet und in geordneter Art und Weise weitergeführt werden kann. Der betroffene Wirtschaftsführer muss je nach Einheitswerteinstufung des Hofs einen Kostenanteil für die Hilfskraft übernehmen.

Die spezielle Ausbildungskombination von Heim- und Betriebshilfe gibt es in NÖ schon seit 1966. Sie wird ausschließlich an der Landwirtschaftlichen Fachschule Gießhübl bei Amstetten angeboten und dauert knapp zehn Monate. Voraussetzung für die Anmeldung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein positiver Abschluss der zehnten Schulstufe. Außerdem müssen die Bewerber 17 Jahre alt sein.

Die Ausbildung spiegelt das vielfältige Tätigkeitsfeld wider und umfasst neben theoretischen Unterrichtseinheiten eine praktische Ausbildung am Mostviertler Bildungshof in Gießhübl, in Landwirtschaftsbetrieben sowie im Bereich der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbetreuung. Das Einsatzgebiet erstreckt sich dann auf ganz Niederösterreich.

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