Dilemma um Donaubrücke: Aktionismus aus Angst vor Abwanderung

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"Eine Region packt die Koffer": Bei der Aktion am Freitag im Grenzland von NÖ und OÖ werden Botschaften für den Verwaltungsgerichtshof gesammelt, der das Donaubrücken-Verfahren unterbrochen hat.

„Wir wollen, dass der Bundesverwaltungsgerichtshof auf die 22.000 im Stau steckenden Bürger aufmerksam wird.“ 

Weil rund um den geplanten Neubau der Donaubrücke bei Mauthausen im Verfahren beim Höchstgericht Stillstand herrsche, werde man mit einer Aktion die darauf folgenden Konsequenzen in Erinnerung rufen,  kündigt der Transport- und  Johannes Hödlmayr an.  Er ist der Sprecher des im Bezirk Perg und im Mühlviertel angesiedelten Vereins „DoNeubrücke“, der am kommenden Freitag zu der Mitmachaktion „Eine Region packt die Koffer“ aufgerufen hat.

Bei der Protestaktion sollen Menschen in Ober- und Niederösterreich, die vom täglichen Verkehrsdilemma rund um die bestehende Mauthausner Donaubrücke an der nieder- und oberösterreichischen Grenze  betroffen sind,  ihren  Unmut schriftlich an Koffer und Reisetaschen heften.

Übergabe

Gesammelt werden die Schaustücke im Einkaufszentrum Mauthausen, um sie im September dann in Wien  beim Verwaltungsgerichtshof abzugeben.  Wie berichtet, hatte dieser im Frühjahr das Einspruchsverfahren zum positiven UVP-Bescheid für die neue Brücke ausgesetzt und Gutachten zu den Populationen von Mittelspecht und Fledermaus verlangt.

Nachdem die Pendler und Unternehmen bereits eine von den Ländern OÖ und NÖ angekündigte dreimonatige Gesamtsperre  zur Generalerneuerung der alten Brücke im Jahr 2028  akzeptieren müssen, wolle man  den unbedingt notwendigen Neubau der zweiten Brücke mit Nachdruck forcieren, sagt Hödlmayr.

"Sonst droht der Region ein Super-GAU“, verweist der Verein auf den täglichen Frust bei den Pendlern und den Unternehmen, die auf den regionalen Güterverkehr über die Brücke angewiesen sind. 

Abwanderung droht

"Denn sonst werden  sich die Menschen neue Jobs suchen und wegziehen“, befürchtet Hödlmayr.  Die Wirtschaft bleibe auf den Mehrkosten sitzen, könne nicht mehr investieren und finde auch keine Fachkräfte mehr.

Schon jetzt verlieren die Pendler täglich 8.500 Stunden durch den Stau auf der Fahrt über die alte leistungsschwache Brücke oder wegen der Umwege. Das verursacht rund 500.000 Euro Zusatzkosten und eine enorme zusätzliche Belastung, argumentiert der Verein. Eine rasche Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtshofs sei für die weitere Planung  der  neuen zusätzlichen Brücke immens wichtig. 

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