Die ständige Trockenheit ist eine Gefahr für den Wald

Die ständige Trockenheit ist eine Gefahr für den Wald
Seit Beginn der Aufzeichnungen gab es in vielen Regionen Österreichs keinen derart niederschlagsarmen März.

In weiten Teilen des Landes hat es seit Wochen fast gar nicht geregnet. Das ist gerade für die Äcker und Forste eine große Belastung. Seit Beginn des Jahres verzeichnete die Waldbrand-Datenbank der Universität für Bodenkultur (BOKU) insgesamt 44 Waldbrände in ganz Österreich. Laut Wetter-Prognose des Wetterdienstes UBIMET ist noch keine Erleichterung in Sicht. Das stellt Forstwirte vor Herausforderungen.

Problem bei Wiederaufforstung

Ein großes Problem sei vor allem die nötige Wiederaufforstung, wie Franz Fischer, Obmann des Waldverbands Niederösterreich im Gespräch mit dem KURIER sagt. „Es ist ein Teufelskreis. Wenn die Bäume fehlen, dann ist der Boden noch mehr der Sonne ausgesetzt und trocknet noch mehr aus. Wenn dann zigtausende Bäume gesetzt werden, leiden diese sicher auch unter Wassermangel.“

In etwa einem Monat beginnt die Frühjahrsaufforstung. „Es ist eine Herausforderung, dass die Bäume genug Wasser haben. Auch ein kleines Bäumerl kann verdursten, dagegen kann man nicht viel machen. Das Klima wird ungemütlicher“, sagt Fischer.

Hohe Kosten

Der Erhalt des Waldes ist für den Forstbesitzer oft mit hohem finanziellem Einsatz verbunden. „Wenn du Anfang April einen Baum setzt und der dann kein Wasser bekommt, ist er nach einem Monat kaputt“, sagt Fischer und rechnet vor: Ein Jungbaum koste etwa eineinhalb Euro, die Arbeitszeit komme dann noch dazu. Auf einem Hektar setzt man rund 2.000 bis 3.000 Bäume. „Das sind Kosten von bis zu 8.000 Euro. Das tut dann schon weh.“

Zusätzlich erfordert die Arbeit im Wald viel Zeit. Nicht jeder hätte Hilfe, sagt Fischer: „Einen halben Hektar aufzuforsten, schafft man schon, aber bei zehn Hektar brauchst du mehrere Wochen.“

Trockener März

In vielen Regionen Österreichs verzeichnet man derzeit den trockensten März seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Süden sinkt bereits der Grundwasserspiegel, im Westen habe man ein Niederschlagsdefizit von 90 bis 100 Prozent, sagt ein Meteorologe von UBIMET.

Die ständige Trockenheit ist eine Gefahr für den Wald

Der fehlende Regen ist natürlich auch in der Landwirtschaft ein großes Thema. „Sollte sich die Niederschlagssituation nicht ändern, kann es in einigen Bereichen prekär werden“, vermutet Manfred Weinhappel, Leiter der Pflanzenbauproduktion bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Der Frühjahrsanbau steht bereits vor der Tür. Bald wird die Zuckerrübe gesetzt, in etwa drei Wochen startet auch der Maisanbau. „Wenn es derartig trocken bleibt, ist die Bodenvorbereitung vor dem Anbau schwierig“, sagt Weinhappel. Dass sich Jungpflanzen überhaupt entwickeln, sei ebenso nicht sicher. Verzögert könne das Wachstum auf jeden Fall sein.

Manche Kulturen, wie die Sommergerste, sind bereits angebaut. „Teilweise liegt da immer noch das Samenkorn in der trockenen Erde drinnen“, so Weinhappel. Wegen des warmen Februars ist die Vegetation heuer außerdem früh dran, was die Wahrscheinlichkeit auf Spätfrost erhöht.

Fischer versucht dennoch, optimistisch zu sein: „Ich hoffe, dass der Regen bald wieder kommt. Ohne Wasser kein Leben.“

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