Die Sehnsucht nach der Ferne

Die Sehnsucht nach der Ferne
Die Schallaburg widmet ihre diesjährige große Schau den Weltreisenden, den Forschern, den Entdeckern – nicht zuletzt wegen der aktuellen Enge

Die Corona-Pandemie hat unser Leben eingeengt. Das Besuchen fremder Welten, das Reisen wurde uns genommen. Die Sehnsucht nach fernen Zielen ist damit größer geworden.

Die niederösterreichische Schallaburg will mit ihrer diesjährigen Ausstellung dieses Verlangen ein wenig stillen. „Sehnsucht Ferne – Aufbruch in neue Welten“ heißt die Schau, die am 20. März eröffnet wird und sich den großen Weltreisenden, Forschern, Entdeckern und Abenteurern widmet. Dazu zählen unter anderen der britische Seefahrer und Entdecker James Cook, der deutsche Forschungsreisende Alexander von Humboldt oder die österreichische Weltreisende Ida Pfeiffer.

„Selten war die Sehnsucht nach der Ferne so groß wie in diesen Tagen. Es ist eine spannende Reise für das gesamte Ausstellungsteam und insbesondere Roman Dachsberger und mich in den letzten Monaten Elemente dieser Sehnsucht aufzudecken. Die großen Reisen der Geschichte haben ein reiches Erbe hinterlassen, nicht zuletzt in den Museen der Alten Welt“, sagt Marcel Chahrour vom inhaltlichen Team der Ausstellung. Europas Sehnsucht nach der Ferne habe aber nicht nur Gutes gebracht. Aus dem Willen, sich die Welt zu eigen zu machen, sei der Kolonialismus erwachsen, und mit ihm gingen Unterdrückung, Widerstand und Krieg Hand in Hand. Chahrour: „All das ist für uns Thema. Und wir wollen auch hinschauen, wie es mit der Sehnsucht weiter geht.“ Es gehe um den „magischen Moment des Aufbrechens“, ergänzt Kurt Farasin, der künstlerische Leiter der Schallaburg. Diesen trage jeder Mensch in sich.

Die Sehnsucht nach der Ferne

Rund um die Welt: Der berühmte Hondius-Globus aus dem Jahr 1601 ist auf der Schallaburg zu sehen

Escape Room „Nordpol“

Für die Besucher wartet in der Schallaburg-Ausstellung diesmal zusätzlich ein besonderer Nervenkitzel. Erstmals wird es in der Schallaburg einen Escape Room geben. Es geht um eine spannende Expedition ins ewige Eis auf den Spuren der österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition mit dem berühmten Schiff „Admiral Tegetthoff“. Das Abenteuer zieht sich durch fünf Räume, wo man hautnah spüren kann, was es heißt, dem Erfolgsdruck und den Entbehrungen einer legendären Expeditionsreise ausgesetzt zu sein, ehe man an sein Ziel kommt.

Die Intention der Ausstellung ist es, mit alten Abenteuergeschichten in Zeiten der Pandemie neue Sehnsüchte nach der Ferne zu wecken. Kurt Farasin: „Viele Abenteuer von gestern öffnen neue Perspektiven auf die Welt von heute.“ Wobei es nicht nur um das Auge geht. Es wurden auch Tonaufnahmen gesammelt, die für die Ferne stehen: das Rauschen des Urwalds, das Knarren des Eises, der Klang der Welt.

Und abseits der Ausstellung kann natürlich auch noch der weitläufige Schlossgarten der Schallaburg genossen werden.

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