Rede und Antwort stand Otter gemeinsam mit Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer NÖ, und Wirtschaftsbunddirektor Harald Servus in der Talk-Reihe „Wirtschaftsbund Insider“, an der Unternehmer per Video teilnehmen konnten. Laut Otter war es vor allem wichtig, dass die Grenzen wieder aufgegangen sind.
Minus von 12 Milliarden Euro
„Letztes Jahr haben wir ein Minus von 7,5 Prozent erlitten. Das heißt, wir sind von den 154 Milliarden Euro hinunter auf rund 142 Milliarden Euro gefallen. Besonders betroffen waren die Kernbereiche Maschinen und Anlagen mit einem Minus von 12 Prozent gewesen. In manchen Sektoren gab es aber durchaus positive Entwicklungen. Etwa die Nahrungsmitteltransporte konnten um 3 bis 4 Prozent gesteigert werden, aber auch in der Pharmaindustrie und bei den chemischen Erzeugnissen wurde ein Anstieg verzeichnet.“ So das Resümee von Michael Otter über das Corona-Jahr.
Im ersten Quartal 2021 hätten aber die Exporte um 3 bis 4 Prozent wieder zugenommen. Otter: „In den wichtigsten Ländern wie Deutschland, Italien und USA liegen wir sogar bei rund 10 Prozent.“
Deutschland ist speziell auch für Niederösterreich der wichtigste Markt. Für NÖ wurde ja vor Kurzem die neue Export-Strategie 2027 präsentiert, die vor allem eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Land und Wirtschaftskammer vorsieht. So werden die Außenwirtschaft und die Agentur ecoplus gemeinsame Büroräumlichkeiten beziehen. Christian Moser, der in der Kammer NÖ Vorsitzender des Sonderausschusses Außenpolitik ist, über die Ziele: „Unser Ziel ist dabei, das Exportvolumen von aktuell rund 23 Milliarden Euro im Bundesland und die Zahl der exportierenden Unternehmen zu steigern.“ Wobei so ein Schritt viel Vorbereitung erfordere. Moser: „Es gibt zahlreiche Herausforderungen, die zu berücksichtigen sind: andere Sprachen, andere Gesetze, andere Kulturen. Das ist nicht so leicht handzuhaben, wenn der Exportmarkt Tausende Kilometer weit weg ist.“
Wirtschaftsdelegationen
Was bei der Diskussion auch deutlich wurde: Die Politik wird beim Anbahnen von neuen Märkten als entscheidender Faktor gesehen. Deswegen sind für den Herbst und für kommendes Jahr wieder etliche Wirtschaftsdelegationen aus NÖ geplant. Auch um neue Märkte zu erschließen.
Politisch pocht man in der Wirtschaft auf Handelsabkommen, um Exporte zu erleichtern. Harald Servus: „Österreich ist ein kleines Land und der Markt daher grundsätzlich begrenzt. Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um in andere Märkte zu exportieren. Aus Sicht der Wirtschaft sind Handelsabkommen unumgänglich.“
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