Lange musste darauf gewartet werden, doch nun liegt die Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft Mödling auf dem Tisch: Rund 11,6 Hektar der umkämpften Brunner Heide sind „für die Forstbehörde Wald im Sinne des Forstgesetzes“. Wenn das hält, können die Spaziergänger von dem naturbelassenen Areal rund um einen großen Ziegelteich in der Gemeinde Brunn am Gebirge von den Eigentümern, der Rainer-Gruppe, nicht mehr ausgesperrt werden.
Vorerst ist es noch nicht so weit, weil die Bescheide vom Grundeigentümer am Landesverwaltungsgericht natürlich beeinsprucht werden können. Was auch passieren dürfte. Die angesprochenen Bescheide der Forstbehörde will man sich aber einmal genau ansehen, ehe weitere Schritte unternommen werden, erklärte der Chef der Rainer-Gruppe, Burkhard Ernst, gegenüber dem KURIER.
Zaun führte zu Protesten
Derzeit ist das Areal ja eingezäunt, was zu Protesten der Anrainer geführt hat. Es wurde sogar eine Initiative mit dem Namen „Rettet die Brunner Heide“ gegründet.
In der Gemeinde Brunn am Gebirge sind 11,1 Hektar der Brunner Heide als Wald eingestuft worden, in der Gemeinde Vösendorf in der Nähe des OBI Marktes sind es 0,49 Hektar. Hier hat der Grundeigentümer laut Behörde für eine geringe Teilfläche um eine Rodungsbewilligung angesucht. „Die beantragte Rodefläche ist unbestritten Wald und muss daher nicht extra festgestellt werden“, schreibt Bezirkshauptmann Philipp Enzinger in einer Aussendung.
Das Grundstück ist allerdings auch als Betriebs- und Industriegebiet ausgewiesen. Deswegen ist „zum Ausgleich in der Größe der dreifachen Fläche eine Ersatzaufforstung an einem anderen Platz in Vösendorf herzustellen bzw. zu finanzieren“, heißt es in dem Schreiben des Bezirkshauptmannes.
Naturdenkmal gefordert
Als „Etappensieg“ bezeichnet Michael Unterkreuter die Feststellungsbescheide der Behörde. Er ist Mitglied der Initiative „Rettet die Brunner Heide“, die sich mit den Wald-Bescheiden aber noch nicht zufrieden gibt. Unterkreuter: „Uns geht es um die gesamte Fläche. Wir hegen sehr große Hoffnung, dass die Brunner Heide in ein Naturdenkmal umgewidmet wird.“ Ein entsprechendes Naturschutzverfahren wurde dazu bereits eingeleitet.
Bezirkshauptmann Philipp Enzinger in seinem Schreiben dazu: „Die Naturschutzverfahren betreffend die ökologisch interessanten Flächen in der KG Brunn rund um die Teiche sind nach wie vor anhängig, eine naturschutzfachliche Beurteilung kann naturgemäß erst mit Vegetationsbeginn starten. Hier gilt weiterhin ein vorläufiges Veränderungsverbot.“
Die Initiative will weiterkämpfen. Noch immer läuft eine Petition, die mittlerweile bereits von 3.692 Personen unterschrieben worden ist. Unterkreuter: „Wir wollen auch auf Landesebene Gehör finden.“
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