Der Odyssee eines Waldviertler Nachtklub-Chefs (86) winkt ein Ende
Der Drang eines 86-jährigen Unternehmers, unbedingt eine neue Go-go-Bar eröffnen zu wollen, ist im Waldviertel zu einer schrulligen Odyssee geworden.
In Göpfritz an der Wild im Bezirk Zwettl hat der emsige Barbetreiber mit jahrzehntelanger Branchenerfahrung bereits ein neues Lokal gemietet und eingerichtet. Nach einem Polizeieinsatz im Jänner vorerst noch einmal geschlossen, fehlt dem Etablissement-Betreiber Adolf Graf jetzt aber nur noch die behördliche Betriebsstättengenehmigung, um loszustarten.
Mit seiner Bar in Horn war der heute 86-Jährige früher eine Fix-Größe im Waldviertler Nachtleben. Mit einem Striptease-Lokal in Waidhofen/Thaya hatte er dann schon weniger Erfolg. Turbulenzen mit den Behörden ließen den Nachtklubchef im vergangenen Herbst die Zelte abbrechen und nach Göpfritz übersiedeln.
„Ich weiß nur, dass er das Lokal bereits illegalerweise offen hatte und es vorerst behördlich geschlossen wurde“, berichtet die Göpfritzer Bürgermeisterin Silvia Riedl-Weixlbraun. Ein vereinfachtes Gewerbeverfahren zur Genehmigung des Barbetriebs in der Göpfritzer Hauptstraße liege derzeit bei der Bezirkshauptmannschaft Zwettl auf, so die Ortschefin. Da sich der Betrieb weder in einem Schulbereich noch neben der Kirche befinde, habe die Gemeinde wenig Handhabe dagegen aufzutreten. Noch bis 20. Februar besteht laut BH-Kundmachung die Möglichkeit auf Einsicht in die Unterlagen und auch auf eventuelle Einwände.
Gar nicht glücklich ist die Bürgermeisterin allerdings über die knallig-violette Außenfassade des Lokals. „Das passt nicht ins Ortsbild, es ist störend, das werde ich dem Betreiber auch mitteilen“, kündigt die Bürgermeisterin an. Ansonsten rege sich niemand besonders über die Neuansiedlung auf. Aus gastronomischer Sicht wären der Bürgermeisterin aber neue Pächter für Lokale im Ort viel lieber, sagt sie.
Laut Kronen Zeitung hätte Graf seine neue Göpfritzer Oben-ohne-Bar, in der bei freiem Eintritt ungarische Tänzerinnen auftreten sollen, aber auch „Coffee to go“ zum Angebot gehört, schon im vergangenen November aufsperren wollen. Doch eben die fehlenden behördlichen Bescheide dürften das Vorhaben gestoppt haben. Als im nahen Kulturstadl der Gemeinde an einem Samstagabend im Jänner der Feuerwehrball abgefeiert wurde, sollen am anderen Ortsende Exekutivbeamte die Bar vorläufig geschlossen haben.
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