Der Geisterkönig und die Prinzipalin
"Diese neue Aufgabe ist eine Bereicherung für mein Leben", sagt Andrea Eckert. Die Schauspielerin, Filmemacherin, Sängerin und Regisseurin arbeitet zum ersten Mal als Intendantin. Sie leitet heuer die Raimundspiele Gutenstein.
Seit Donnerstag wird der "Der Diamant des Geisterkönigs" hier im Piestingtal gespielt. In der Region, wo der Dichter Ferdinand Raimund gelebt hat.
Treffpunkt für das Gespräch mit dem KURIER ist der "Grüne Baum", eine ehemaligen Heurigenstube – gleich beim Spielort, unweit des Schlosses Hoyos. Jetzt ist es Vereinslokal und Begegnungsort für die Theaterleute. Sie gehen ein und aus.
"Ich bekomme große Unterstützung von der Gemeinde", sagt Eckert. Nicht nur, wenn es darum geht, ihre Ideen umzusetzen – etwa ein von Edgar Tezak gestaltetes Theaterzelt. Sondern auch bei vielen anderen Dingen, wie der Verpflegung. Auf dem Nachbartisch im Grünen Baum stehen zwei Teller voll mit Marillenkuchen. Die Mutter des Bürgermeisters habe die Süßigkeit gebacken, erzählt eine junge Frau. "Ich lerne hier Dorfgemeinschaft kennen", erklärt die Prinzipalin. Gutenstein habe ein besonderes Flair. Viele Bewohner sind interessiert, was passiert.
Festspielmenü
"Man muss mit viel Herz dabei sein", sagt die Wirtin über ihren Job. Das ist sie, gemeinsam mit der Familie. Im Brandstätterhof gibt es ein Festspielmenü: Erdäfpelsuppe mit Eierschwammerl, Hirschrücken im Speckmantel mit gerösteten Steinpilzen und eine hausgemachte Cremeschnitte werden serviert. Wer vor der Vorstellung das Festspielmenü genießen will, sollte reservieren.
Fahnen mit Motiven des Künstlers Tezak weisen den Besuchern den Weg zum Theaterzelt, in eine Welt voller Zauber und Fantasie.
Zauberposse mit Wiener Witz
"Der Diamant des Geisterkönigs“ wurde 1824 in Wien uraufgeführt. Die Welt der Geister trifft hier auf die irdische – versehen mit Wiener Witz, mit Ironie. In Gutenstein wird das von Regisseurin Cornelia Rainer in Szene gesetzt. Für die Musik hat Intendantin Andrea Eckert – sie übernahm die Festspiele erst im Dezember des vergangenen Jahres – das Duo „klezmer reloaded“ engagiert, einen Akkordeonspieler und einen Klarinettisten. Beide sind in das Bühnengeschehen involviert.
Als Geisterkönig ist Karl Ferdinand Kratzl zu sehen, mit ihm auf der Bühne stehen unter anderem Matthias Mamedof, Alexander Meile, Christoph Moosbrugger, Lisa Weidenmüller und Eckert selbst. Für die Kostüme ist Nina Ball verantwortlich. Karten kosten zwischen 25 und 49 Euro.
Die Theaterbesucher werden auch kulinarisch gut versorgt. Regionales wird gereicht. Wer Lust hat, kann sich einen Picknick-Korb zusammenstellen lassen und im so genannten Bleichgarten, im Park beim Theaterzelt, die Köstlichkeiten genießen.
Bestellungen unter 02634/72700 oder hier.
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