Das Ende der Musical-Ära

Das Ende der Musical-Ära
Die Festspiel-Intendanz Alfons Haiders neigt sich dem Ende zu. Statt Musik- wird künftig Sprechtheater gespielt.

Katerstimmung haben die Stockerauer Festspiele zurückgelassen. Denn das diesjährige Musical "Sie spielen unser Lied" hat nicht für die erhofften Besucherströme gesorgt. Im Gegenteil.

Wenig Zuseher

Das Ende der Musical-Ära

Die Auslastung dürfte knapp unter 50 Prozent gelegen haben. Vorsichtige Prognosen sprechen von einem Minus von 220.000 Euro. Allein bei den Kartenverkäufen blieben 140.000 Euro aus. Doch die Intendanz von Alfons Haider hat ohnehin ein Ablaufdatum. "Im kommenden Jahr wollen wir die Ära Haider mit ,A Chorus Line’ gut beenden", sagt VP-Vizebürgermeisterin Christa Niederhammer. Und sie will schon jetzt die Weichen für die Zukunft stellen. Doch da bremsen SP-Bürgermeister Helmut Laab und seine Partei.

Das Ende der Musical-Ära

"Wir beschäftigen uns seit langem in einem Arbeitskreis mit diesem Thema", sagt Niederhammer. "Und wir haben auch die Säulen einer Ausschreibung für einen neuen Intendanten entwickelt." Doch kurz, bevor die Ausschreibung im Gemeinderat beschlossen werden hätte sollen, wären bei der SPÖ Zweifel aufgetreten. Grund: Ein rühriger Stockerauer ließ nämlich mit einer Idee aufhorchen: Man könnte doch fixfertige Musical-Produktionen aus Deutschland kaufen.

Richtungsstreit

"Eine Überlegung wert", befindet der Bürgermeister. "Und ich habe kein Problem damit, dass eine Intendanz ausgeschrieben wird. Aber vielleicht hätte man noch ein paar Wochen warten sollen um zu klären in welche Richtung wir gehen wollen." "Die Intendanz nicht auszuschreiben, wäre eine Katastrophe", glaubt Vizebürgermeisterin Niederhammer. Und: Der besagte Stockerauer könne sein Projekt ja ohnehin einreichen.

Ausgeschrieben wird jetzt doch - allerdings fürs Sprechtheater. Die Musical-Zeiten sind vorbei. "Wir suchen einen Intendanten für drei Jahre mit der Option auf drei Jahre Verlängerung." Die Bewerbungsfrist läuft bis Ende des Jahres, im Frühjahr soll ein Hearing stattfinden.

Wichtig für Niederhammer: Der oder die "Neue" soll mit den örtlichen Vereinen zusammenarbeiten. Und: Vorstellungen von Dienstag bis Samstag, sechs Wochen lang, wird es nicht mehr geben. Ihr Wunsch: "Ein Jahr vorher sollten wir wissen, wer neuer Intendant wird. Schließlich haben wir eine lange Festspiel-Tradition."

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