Das Bundesheer im Kampf gegen explosives Feuer

Das Bundesheer im Kampf gegen explosives Feuer
Am Truppenübungsplatz Allentsteig kommt es immer wieder zu Bränden, nun wurden spezielle Maßnahmen ergriffen.

Es dauert keine Minute, bis das Feld in Flammen steht. Schnell wird die Hitze unerträglich, dichter Rauch steigt über dem Truppenübungsplatz Allentsteig (TÜPL) in Niederösterreich auf – jetzt greift die Feuerwehr ein, die die Situation unter Kontrolle bringen kann. Auch wenn es an diesem Donnerstag nur eine Übung ist, zeigt die Vorführung deutlich, welche Gefahr von einem Feuer in einem bewaldeten Gebiet ausgehen kann.

Bis zu 30 Mal pro Jahr sieht sich das Bundesheer mit Bränden auf dem rund 15.700 Hektar großen Areal konfrontiert. „Mehr als die Hälfte davon ist Wald, wir verzeichnen immer mehr Einsätze. Grund dafür ist natürlich auch der Klimawandel“, betont TÜPL-Kommandant Herbert Gaugusch.

Das Bundesheer im Kampf gegen explosives Feuer

Feuerwehr und Bundesheer im Teamwork

Dazu kommt, dass Löschangriffe am TÜPL eine Gefahr für alle Beteiligten darstellen können. Der Grund: Im Erdreich schlummern nach wie vor viele Blindgänger, Granaten und Munitionsteile, die explodieren können. „Unsere Betriebsfeuerwehr konnte deshalb manchmal gar nicht eingreifen, wir waren zum Zuschauen verdammt“, erzählt der Oberst.

Tanklöschfahrzeuge

Deshalb mussten dringend Maßnahmen ergriffen werden, um den Wald- und Wiesenbränden am Truppenübungsplatz Allentsteig, der fast so groß ist wie das Fürstentum Liechtenstein, besser Herr zu werden.

Das Bundesheer im Kampf gegen explosives Feuer

Es geht zum Löschangriff

Unter anderem wurden Brandschutzstreifen mit einer Länge von insgesamt 150 Kilometern angelegt und ein splittergeschütztes Tanklöschfahrzeug angeschafft. Es gibt zudem einen ferngesteuerten Panzer, auf spezielle Traktoren wartet man noch.

Wissensaustausch

Zudem gibt es eine intensive Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich, das bereits vor Jahren mit der Aufstellung einer Spezialtruppe zur Waldbrandbekämpfung begonnen hat.

„Insgesamt wollen wir 400 Personen ausbilden, Spezialgerät steht uns bereits zur Verfügung. Wir sind nicht nur im Inland sehr oft mit Waldbränden beschäftigt, sondern werden auch für internationale Einsätze angefordert“, berichtet Feuerwehrchef Dietmar Fahrafellner. Die Soldaten lernen also von den Profis, aber auch das Heer kann der Feuerwehr Wissen vermitteln. „Besonders dann, wenn es um das Fahren im Gelände geht“, weiß Militärkommandant Martin Jawurek.

In Allentsteig im Waldviertel wird aber auch die Bevölkerung in die Thematik eingebunden. Es gibt ein Servicetelefon des Heeres, bei dem jeder Bürger Auskunft erhält, sollte es zu einem Brand kommen.

Auch den regionalen Wetterdaten wird eine immer größere Bedeutung zugeschrieben, sogar ein eigenes Programm entwickelt, sagt Gaugusch. Er weiß: Das nächste Feuer am Truppenübungsplatz kommt bestimmt.

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